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Berlin: Regenbogenfahne: Nur halb Berlin zeigt Flagge

Wenn es um die Regenbogenfahne der lesbisch-schwulen Bewegung in den zwölf Bezirken geht, ist Berlin noch eine geteilte Stadt - selbst wenn das Abgeordnetenhaus der Hauptstadt am Donnerstag beschlossen hat, das Banner der Homosexuellenbewegung am diesjährigen Christopher-Street-Day zu hissen. Von den Bezirken wird genau die Hälfte keine Flagge zeigen am 23.

Wenn es um die Regenbogenfahne der lesbisch-schwulen Bewegung in den zwölf Bezirken geht, ist Berlin noch eine geteilte Stadt - selbst wenn das Abgeordnetenhaus der Hauptstadt am Donnerstag beschlossen hat, das Banner der Homosexuellenbewegung am diesjährigen Christopher-Street-Day zu hissen. Von den Bezirken wird genau die Hälfte keine Flagge zeigen am 23. Juni. Die andere Hälfte aber will den bunten Wimpel vor den Rathäusern wehen lassen - wenn auch, wie das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, das sich als eines der wenigen Rathäuser mit CDU-Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) dazu entschließen konnte, nur auf "nicht hoheitlichen Masten" am Rande des Rathausvorplatzes. Bezirksbürgermeister Dieter Hapel hält damit nur ein, was er zur Fusion von Tempelhof mit der rosa Szenehochburg Schöneberg versprochen hat: der Bürgermeister aller Schöneberger zu sein.

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Sonst wird nur noch im Großbezirk Mitte, wo die Fusion eine konservative Mehrheit hervorbrachte, Flagge gezeigt. Immerhin, so hieß es im Bezirksamt, hätten es auch die Einzelbezirke zuvor so gehalten. Die übrigen Bezirke mit christdemokratischer Mehrheit, Spandau, Reinickendorf, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf lehnen es ab, das bunte Schmucktuch zu hissen - meist mit der Begründung: "Das haben wir noch nie gemacht."

Den Begriff "Schmucktuch" prägte der Neuköllner Verwaltungsstadtrat Michael Freiberg. Er findet, die Fahne sei im juristischen Sinne gar keine hoheitliche Flagge. Maßgeblich für die Entscheidung der Bezirksämter ist aber auch die Popularität des Themas im Bezirk. Im traditionellen Szenebezirk Kreuzberg wurde die Frage nach der Beflaggung spontan mit "selbstverständlich ja!" beantwortet. Auch im neuen Großbezirk im Norden, 3.Pankow Prenzlauer Berg Weißensee, dessen Innenbereich als Hochburg der schwul-lesbischen Szene gilt, soll der bunte Wimpel auf jüngsten Beschluss der BVV wehen. In Hellersdorf-Mahrzahn dagegen hat sich nach Auskunft des Bezirksamts die BVV noch gar nicht mit dem Thema Befasst. Doch Bürgermeister Uwe Klett (PDS) weiß im Zweifelsfalle, dass seine Fraktion für die Fahne ist. Keine Flagge zeigen will jedoch Treptow-Köpenick, wo ebenfalls PDS und SPD die BVV dominieren.

ot

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