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Reinickendorf: 41-Jähriger verursachte Gas-Explosion

Bei der Explosion in einem Haus in Reinickendorf geht die Polizei nach ersten Ermittlungen von einer Manipulation an den Gasleitungen aus. Derweil gibt die Feuerwehr nach den Aufräumarbeiten Entwarnung.

Ein Suizidversuch oder ein gezielter Anschlag seien auszuschließen, sagte ein Polizeisprecher. Es sei davon auszugehen, dass der Bewohner des Hinterhauses, der als Tatverdächtiger festgenommen wurde, an der Gasleitung des Gebäudes manipuliert habe. Daraufhin sei es vermutlich zu einer ungeplanten Explosion gekommen. Die Vernehmung des 41 Jahre alten Mannes sei abgeschlossen. Laut Polizei sollte er dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Aufräumarbeiten am Unglücksort seien beendet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Verschüttete Menschen seien nicht gefunden worden. Wegen Einsturzgefahr hätten die Einsatzkräfte das gesamte Dach und Obergeschoss des Hauses abtragen müssen.

Rund 30 Feuerwehrleute waren am Tag danach am Unglücksort im Einsatz, sagte ein Feuerwehrsprecher. In dem Gebäude waren den Polizeiangaben zufolge insgesamt 24 Personen gemeldet. Nach Aussagen von Nachbarn habe jedoch nur der 41-Jährige mutmaßliche Verursacher dort gewohnt. Zur Sicherheit suchten die Einsatzkräfte noch am Abend das Areal mit Spürhunden ab, konnten aber niemand finden.

Die Explosion ereignete sich um 16:50 Uhr in dem zweigeschossigen Quergebäude im zweiten Hinterhof des Wohnhauses Eichborndamm 84. Wie Anwohner schilderten, befand sich dort früher eine kleine Fabrik. Nun werde das untere Geschoss als Lagerraum für Werbeprospekte genutzt. Die oberste Etage soll gerade ausgebaut worden sein - der 41-jährige Mann, der bei der Explosion verletzt wurde, war dort Mieter. Am Mittwochabend das Dach und Obergeschoss zerstört worden und eingestürzt. Der 41-Jährige, der leicht verletzt ins Krankenhaus kam, wurde als Tatverdächtiger von der Polizei festgenommen. Die Beamten leiteten zunächst ein Ermittlungsverfahren wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ein.

Die Rauchschwaden waren kilometerweit zu sehen, und Brandgeruch lag in der Luft. Die Nachbarn der umliegenden Häuser versammelten sich vor der Absperrung. "Ich habe den Hund meiner Nachbarin herausgeholt, der ganz alleine in deren Wohnung war", schildert Karin Bartz, 63 Jahre. Sie habe gerade am Fenster gestanden, als es plötzlich knallte. Von ihrer Wohnung aus konnte sie direkt auf das Quergebäude blicken, das "plötzlich lichterloh in Flammen stand", sagt sie.

Der festgenommene Mieter selbst hatte angegeben, dass eine Heizung explodiert sei. Durch die Explosion brach ein Brand aus, den die Feuerwehr aber nach rund zwei Stunden unter Kontrolle hatte. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude konnte von der Feuerwehr verhindert werden. Durch die Druckwelle der Detonation seien im Umkreis allerdings zahlreiche Fensterscheiben zerbrochen. (nal/rope/tabu/ddp)

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