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Berlin: Reinickendorfer Rocker in Schöneberg

Immer wieder geraten Höllenengel aus der Residenzstraße ins Visier der Polizei

Wieder hat die Polizei schnell reagiert, wieder sieht es so aus, als könnten Berliner Rocker die Füße nicht still halten. In der Nacht zu Sonntag war Beamten am Winterfeldtplatz in Schöneberg der einschlägig bekannte Chef der Reinickendorfer Hells Angels aufgefallen, als er sich mit knapp 30 Anhängern in einer Bar traf. Zum zweiten Mal in zehn Tagen. Dieser Angels-Ableger, dessen Vereinsheim in der Residenzstraße steht, gilt als besonders militant. Die meist türkischen Rocker sollen regelmäßig in dem Schöneberger Lokal verkehren, auch wenn sie Anwohnern bisher nicht aufgefallen sind. Der Winterfeldtplatz grenzt an den schwulen Szenekiez in Schöneberg: ein bislang ungewöhnliches Umfeld für frauenaffine Machos. Doch auch in einer Kneipe in der nahen Maaßenstraße verkehren Rocker – dort ist es aber die Konkurrenz der Bandidos, weshalb die Polizei am Wochenende zum zweiten Mal in kurzer Zeit zugriff und Hieb- und Stichwaffen beschlagnahmte. In einer nicht bestätigten Dienstmail an Einsatzkräfte soll die Polizei kürzlich darauf hingewiesen haben, dass bei Rockern „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ auch mit Schusswaffeneinsatz zu rechnen sei.

In der Bar, in der sich die Hells Angels trafen, war zu dem Thema am Montag niemand zu sprechen. Kennern zufolge könnten die Rocker aber einfach nur „zum Trinken“ in den Kneipen gewesen sein. „Sind auch nur Männer“, hieß es. Offiziell hatten Hells Angels und Bandidos bundesweit Frieden geschlossen. Doch in Berlin kann man sich offenbar nur schwer aus dem Weg gehen. Im April dieses Jahres schlugen sich Bandidos mit Hells Angels in Tegel. Auch damals waren zunächst die Reinickendorfer Hells Angels mit den Bandidos aneinandergeraten. Lange war der Bezirk in Bandidos- Hand gewesen – bis der dortige Ableger in der Residenzstraße in einem Coup 2010 die Seiten wechselte.hah

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