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Berlin: Reinigungsfirma schlampt: Sommer-Großputz bis in die Herbstferien

Erfolgreich gewehrt hat sich die Charles-Dickens-Grundschule gegen die Schlamperei einer Reinigungsfirma. Nach einer Beschwerde der Schule wurde die Firma vom Bezirksamt aufgefordert, die vertraglich vereinbarte Grundreinigung nachzuholen und für zusätzlich angefallene Hausmeisterkosten aufzukommen.

Erfolgreich gewehrt hat sich die Charles-Dickens-Grundschule gegen die Schlamperei einer Reinigungsfirma. Nach einer Beschwerde der Schule wurde die Firma vom Bezirksamt aufgefordert, die vertraglich vereinbarte Grundreinigung nachzuholen und für zusätzlich angefallene Hausmeisterkosten aufzukommen. Zudem werde man die Vorgänge "weiter beobachten", hieß es beim Bezirksamt.

Das Kollegium der Schule war bereits in der letzten Sommerferienwoche alarmiert. Als die ersten Lehrer eintrafen, um die Klassenräume für den Unterricht herzurichten, herrschten chaotische Zustände. Eine Lehrerin griff sogleich zum Fotoapparat: Verschmutzte Toiletten, wallender Staub, Getränkekisten, aufgetürmte Möbel sind auf den Bildern zu sehen.

"Die Zustände waren unhaltbar", bestätigt Ilse Krone, stellvertretende Schulleiterin der Schule. Während der letzten Feriensprechstunde sei ihr auf ihre Beschwerde hin von der verantwortlichen Firma zugesichert worden, dass die Grundreinigung noch rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn ausgeführt werden würde. Doch auch dies habe nicht geklappt: Als die ersten Schüler und Eltern am Montagmorgen voller Erwartung die Schule betraten, die zugleich auch deutsch-englische Europaschule ist, sei die Firma noch immer bei der Arbeit gewesen. Viele Schüler hätten ihre Klassenzimmer selber einräumen müssen, zudem sei die Grundreinigung wieder vernachlässigt worden. "Die Firma hat sich meiner Meinung nach übernommen. Sie hat wohl nicht genug Leute, und die Angestellten müssen immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit verrichten", vermutet die Schulleiterin.

Von der Firma selbst war nur zu erfahren, dass "man sich inzwischen in beiderseitigem Einvernehmen mit der Schule verständigt" habe. Ilse Krone will jedoch von "beiderseitigem Einvernehmen" nichts wissen. "Wir haben uns nur darüber verständigt, wie es weitergehen soll." Diese Übereinkunft sieht vor, dass die Firma die Grundreinigung auf mehrere Wochenenden verteilt, wodurch sich der Sommer-Großputz bis in die Herbstferien hinziehen wird.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Charlottenburger Schule durch besonders eklatante Reinigungsmängel auffällt. Im Januar diesen Jahres hatte Henning Rüden, Professor am Institut für Hygiene der Freien Universität, im Auftrag des Tagesspiegel unter anderem an der von-Witzleben-Grundschule eine "ungenügende" Reinigung festgestellt. Dort war allerdings eine andere Firma verantwortlich.

bw

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