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Rekruten-Vereidigung: 1800 Polizisten sollen Gelöbnis-Störer fernhalten

Buhrufe Trillerpfeifen, nackte Protestler: Solche Szenen sollen auf dem feierlichen Gelöbnis der Bundeswehr am Sonntag vermieden werden - mit aller Macht. Fast 2000 Polizisten sollen etwa 300 erwartete Gegendemonstranten in Schach halten.

Die Berliner Polizei wird das erste Gelöbnis der Bundeswehr vor dem Reichstag mit einem Großaufgebot schützen. Zur Gewährleistung der Sicherheit während der Zeremonie sowie zweier Gegendemonstrationen würden rund 1800 Beamte eingesetzt, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Berliner Polizei wird dabei von Kollegen aus Sachsen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz sowie Beamten der Bundespolizei unterstützt.

Zum 64. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats werden rund 500 Rekruten der Bundeswehr bei einem Appell auf dem Platz der Republik ihr Gelöbnis ablegen. Zu den Soldaten sprechen sollen Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) und Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Erwartet werden laut Bundesverteidigungsministerium rund 2000 Gäste. Der Bereich um den Reichstag wird weiträumig abgesperrt.

Gelöbnisse wurden immer wieder gestört

Die Gegenkundgebungen finden an der Ecke Ebert-/Hanna-Arendt-Straße sowie an der Marschallbrücke statt. Beide Veranstaltungsorte liegt mehrere Hundert Meter vom Platz der Republik entfernt. Zu der Kundgebung des "Gelöbnix"-Bündnisses südlich des Brandenburger Tors werden rund 1000 Teilnehmer erwartet. Zu der Veranstaltung an der Spree unter dem Motto "Nieder mit den Waffen - Gegen Militarisierung - Für Abrüstung" sollen 300 Demonstranten kommen.

Das Bezirksamt Mitte hatte zunächst eine Erlaubnis für die Zeremonie vor dem Reichstag verweigert. Nach bundesweit heftiger Kritik am Bezirk einigten sich beide Seiten auf einen Kompromiss. Das Gebiet soll nun lediglich für zehn Stunden gesperrt werden.

Seit 1999 werden in Berlin zum Jahrestag des Attentates der Widerstandsgruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg öffentliche Gelöbnisse von Bundeswehrrekruten abgehalten. Dabei war es Gegendemonstranten immer wieder gelungen, die Zeremonie zu stören. (ho/ddp)

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