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Berlin: Rennbahn Mariendorf: Auf Trab

Die Sonne brennt auf die Tribüne der Trabrennbahn Mariendorf. Ohne einen der wenigen schattigen Plätze wird ein längerer Aufenthalt zur echten körperlichen Herausforderung - für Menschen.

Die Sonne brennt auf die Tribüne der Trabrennbahn Mariendorf. Ohne einen der wenigen schattigen Plätze wird ein längerer Aufenthalt zur echten körperlichen Herausforderung - für Menschen. Pferden scheint die Hitze allerdings nicht allzu viel auszumachen. Sie zuckeln wie gewohnt mit ihren Sulkys über die Bahn und bringen sie von der Stallgasse ins weite Rund und wieder zurück. Alles scheint wie immer. Doch ihre Betreuer und Fahrer bereiten schon das Großereignis vor. Denn ab Sonntag steht Mariendorf wieder für eine Woche im gesellschaftlichen Blickpunkt. Sieben Tage lang wird dann auf der Trabrennbahn die Derby-Woche 2001 ausgetragen. Schirmherr der Veranstaltung ist Bundesinnenminister Otto Schily.

Auch wenn die Pferde bei diesem wichtigsten Ereignis im deutschen Trabrennsport offiziell im Mittelpunkt stehen, liegt der Reiz der traditionsreichen Veranstaltung in der Rennatmosphäre. Ähnlich wie beim Derby des Galoppsports in Hamburg-Horn oder bei den großen Galopprennwochen in Baden-Baden treffen sich in Mariendorf während dieser Woche die Prominenten, Reichen und Schönen der Stadt. Schon jetzt können die Veranstalter um Hermann Gerbaulet eine lange Gästeliste präsentieren. Zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien und Sport haben zugesagt. Darunter sind Botschafter, aber auch ARD-Chefredakteur Ulrich Deppendorf, die Schauspielerin Brigitte Grothum, Wilhelm-Karl von Preußen und die Ehefrau des Schweizer Botschafters Shawne Borer-Fielding.

Doch nicht nur die Prominenten machen das Besondere dieser Renntage aus. Die Derby-Woche, die an diesem Sonntag um 12 Uhr eröffnet wird, zieht auch viele Berliner und ihre Gäste an. Die Mariendorfer Organisatoren rechnen über die gesamte Woche verteilt mit 80 000 bis 100 000 Zuschauern. Dabei hoffen sie natürlich, dass vor allem die weiblichen Renn-Fans mit ausgefallenen Hutkreationen erscheinen.

Damit die Besucher der Bahn nach dem Großereignis nicht wieder den Rücken kehren, hat sich der Berliner Trabrennverein ein neues Konzept für Mariendorf erdacht, was während der Derby-Woche erstmals umgesetzt werden soll. "Wir wollen ein neues Live-Style-Erlebnis schaffen", sagt Hermann Gerbaulet, der Präsident des Berliner Trabrennvereins. Der Verein möchte weg vom Image der reinen Zockerei und hin zur familienorientierten "Event-Bahn". Es soll zwar weiterhin gewettet werden, zusätzlich sollen aber auch Besucher angesprochen werden, die ihren Sonntag einfach nur im Freien verbringen wollen.

Deshalb hat der Rennverein während der Derby-Woche zum Beispiel einen Biergarten im hinteren Teil des Geländes aufgebaut und bietet an den beiden Sonntagen jeweils vor dem sportlichen Teil einen Frühschoppen mit Livemusik an. Zusätzlich wurden die Preise in der Prämienausspielung für die Besucher erheblich gesteigert. Insgesamt gibt es an den insgesamt sieben Tagen der Derby-Woche drei Autos, eine Flugreise sowie jeden Tag Sach- und Geldpreise zu gewinnen.

Ingo Wolf

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