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Leslie Malton

© Mike Wolff

Rett-Syndrom: Aus Liebe zur Schwester

Die Schauspielerin Leslie Malton stellt ihr Buch über die am Rett-Syndrom erkrankte Schwester vor.

Keiner der Ärzte konnte sich das erklären: Knapp zwei Jahre hatte sich die kleine Marion normal entwickelt, dann begann sie seltsame Handbewegungen zu machen, schrie und weinte unaufhörlich, „hörte auf zu sprechen, konnte nicht mehr allein essen. Meine Eltern rannten von einem Spezialisten zum anderen“, einige tippten auf eine unentdeckte Gehirnhautentzündung.

So schilderte die Schauspielerin Leslie Malton vor zwei Jahren im Tagesspiegel die Krankheit ihrer Schwester. Und es war kein Zufall, dass sie das in dieser Zeitung tat: Ein Jahr zuvor, an einem Sonntag, wie sie sich erinnerte, hatte sie im Tagesspiegel von dem mysteriösen Rett-Syndrom gelesen, einer schweren, genetisch bedingten Entwicklungsstörung, bei Mädchen die zweithäufigste Behinderung nach dem Down-Syndrom. Benannt ist die Erkrankung nach dem Wiener Kinderarzt Andreas Rett, der sie 1966 erstmals beschrieben hatte. Eine Heilmethode gibt es bislang nicht.

Leslie Malton, die in Berlin lebt, hat am Burgtheater mit Klaus Maria Brandauer zusammen gespielt, ist im Fernsehen erfolgreich und preisgekrönt, wurde populär in Dieter Wedels Vierteiler „Der große Bellheim“. Dass sie diesen Beruf ergriffen hat, hängt für sie eng mit der Krankheit ihrer Schwester zusammen, wie sie schreibt: „Ich bin Schauspielerin geworden, weil du so bist, wie du nun einmal bist. Denn durch dich habe ich gelernt, alldem Sprache zu verleihen, was sonst unverstanden, unbemerkt geblieben wäre.“ Jetzt hat sie mit der Autorin Roswitha Quadflieg ein Buch über die Beziehung zu ihrer Schwester vorgelegt: „Brief an meine Schwester“ (Aufbau-Verlag), das sie an diesem Montag, 20 Uhr, in der Berliner Vaganten Bühne vorstellt.

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