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Allein auf weiter Flur. Der Sender Briitz wird bald besprengt.

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Update

Rias-Sendemast in Britz wird gesprengt: Eines der höchsten Bauwerke in Berlin verschwindet

Abschied mit Knall: Am Sonnabend wird der frühere Rias-Sender in Britz gespengt. Damit verschwindet eines der höchsten Bauwerke Berlins - und Europas einstmals leistungsstärkster Mittelwellensender.

Im Jahr des Mauerbaus errichtet, im 25. Jahr der deutschen Einheit gesprengt: Am 18. Juli 2015 um 14 Uhr wird der ehemalige Rias-Sendemast in Britz zerlegt. Der 55 Tonnen schwere und 160 Meter große Mast gehört zu den höchsten Bauwerken der Hauptstadt. Auf Sendung ist er schon seit zwei Jahren nicht mehr: Bis September 2013 wurde er zur Mittelwellenverbreitung von Deutschlandradio Kultur genutzt.

Der höchste Sendemast Berlins bleibt mit 368 Metern natürlich der Fernsehturm, gefolgt von seinen "Kollegen" am Scholzplatz (230 Meter) und auf dem Schäferberg (212 Meter). Bereits 2009 wurde der Richtfunkmast in Frohnau gesprengt, einstmals mit 358 Metern das höchste Bauwerk im Westteil Berlins. Der Funkturm folgt etwas abgeschlagen mit rund 147 Metern Höhe.

Deutschlandradio verweist in einer Pressemitteilung auf die bewegte Geschichte des Geländes: Nach dem Bau der ersten Sendeanlagen ging von hier aus am 4. September 1946 der Rundfunk im Amerikanischen Sektor (RIAS) on Air. Später entstand hier Europas leistungsstärkster Mittelwellensender, mit dem jahrelang auch die Störsender aus Ost-Berlin überwunden werden mussten.

Die Übertragung via Mittelwelle in Deutschland gehört angesichts wirtschaftlicherer und leistungsstärkerer Alternativen bald endgültig der Vergangenheit an, so Deutschlandradio weiter. Im Laufe dieses Jahres werden die letzten ARD-Anstalten ihre Mittelwellensender abschalten.

Schäden an der alten Technik

Der Sendebetrieb in Britz musste aufgrund von Schäden an der jahrzehntealten Technik in Teilen bereits 2007 eingestellt werden. Weil Instandhaltung und Reparatur zu teuer sind, wird der Mast nun gesprengt. Angst um den Radioempfang über den Äther müsse aber niemand haben, versichert Deutschlandradio. Denn die digitale Verbreitung von Sendern via DAB+ werde weiter ausgebaut. Mit dem guten alten Mittelwellenradio ist da natürlich nichts mehr zu hören.

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