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Die zerstörte Scheibe eines Pkw in der Rigaer Straße.

© dpa

Rigaer Straße in Friedrichshain: Halbnackter zerschlägt Autoscheiben

Auch in der Nacht zu Sonntag kam es in der Rigaer Straße zu Vandalismus. Ein offenbar betrunkener Mann hat mehrere Autos beschädigt.

Wieder gab es in der Rigaer Straße einen Polizeieinsatz: In der Nacht zu Sonntag schlug ein Mann bei vier parkenden Autos die Scheiben ein und ritzte ein Anarchie-Zeichen in eines der Fahrzeuge. Anwohner alarmierten gegen Mitternacht die Polizei. Als die Beamten eintrafen, war der Mann allerdings nicht mehr dort. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und prüft einen politischen Hintergrund.

Anders als in der Nacht zuvor, als Vermummte organisiert im Kiez randaliert hatten, handelte es sich bei dem Täter diesmal laut Zeugenaussagen um einen offenbar betrunkenen, halb nackten Mann.

In der Nacht zu Sonnabend hatten 40 bis 60 Menschen, wie berichtet, auf Höhe der Liebigstraße Barrikaden aufgebaut und laute Musik gespielt. Kurz darauf zündeten die Unbekannten Gegenstände an – Mülltonnen, ein Toilettenhäuschen, Autoreifen, Holzgestelle und Baustellenabsperrungen. Auch Autos sind in Brand gesteckt worden. Als die Polizei kurz darauf eintraf und versuchte, einen Weg für die Feuerwehr freizuräumen, warfen die Vermummten Pflastersteine, Flaschen und Pyrotechnik.

Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 100 Personen – darunter auch Schaulustige und Gäste benachbarter Bars – rund um die Einsatzstelle unterwegs, immer wieder wurden polizeifeindliche Sprüche skandiert. Weil die zuvor manipulierten Straßenlaternen größtenteils nicht mehr funktionierten, wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Rund 100 Polizisten waren vor Ort. Vier Beamte wurden verletzt, konnten aber den Dienst fortsetzen. Es gab vier Festnahmen.

Seit langer Zeit sucht Berlins Politik nach Lösungen für die Rigaer Straße, die auch auf der kürzlich veröffentlichten Polizeiliste „kriminalitätsbelasteter Orte“ steht. Innensenator Andreas Geisel (SPD) zeigte sich „fassungslos“ und lobte die Arbeit der Polizei. Linksextremisten, die glauben, sie könnten sich in Berlin für den G20-Gipfel in Hamburg „warmmachen“, drohte Geisel mit „der ganzen Härte des Rechtsstaates“.

Nach den letzten Attacken gegen Polizisten vor drei Wochen gab es von Seiten der Opposition scharfe Kritik an Innensenator Geisel und der rot-rot-grünen Landesregierung. Die CDU forderte einen Aktionsplan gegen die linke Gewalt im Kiez. meb, apo

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