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Berlin: "Rocky" nach Angriff auf Polizisten wieder frei

Trotz seiner Attacken auf zwei Polizeibeamte am Sonntagabend in Steglitz ist der frühere Profi-Boxweltmeister Graciano Rocchigiani wieder in Freiheit. Der 37-jährige Boxer, der von allen nur "Rocky" genannt wird, war 1997 und 1999, wie berichtet, wegen Fahrens ohne Führerschein, Beleidigung und Widerstandes zu zwei Freiheitsstrafen von vier und acht Monaten verurteilt worden.

Trotz seiner Attacken auf zwei Polizeibeamte am Sonntagabend in Steglitz ist der frühere Profi-Boxweltmeister Graciano Rocchigiani wieder in Freiheit. Der 37-jährige Boxer, der von allen nur "Rocky" genannt wird, war 1997 und 1999, wie berichtet, wegen Fahrens ohne Führerschein, Beleidigung und Widerstandes zu zwei Freiheitsstrafen von vier und acht Monaten verurteilt worden. Beide Haftstrafen waren zur Bewährung ausgesetzt worden.

Im Sommer dieses Jahres hatte das Landgericht die Bewährung widerrufen, nachdem Rocchigiani im August 2000 in Eutin betrunken mit seinem Auto im Straßengraben gelandet war. In Lübeck wurde er deswegen zu 25 000 Mark Geldstrafe und einem Jahr Führerscheinentzug verurteilt. In Berlin sollte der immer wieder aufgefallene Boxer daraufhin die 12 Monate Haft absitzen.

Gegen seinen Einzug ins Gefängnis zogen die Anwälte des Mannes alle möglichen Register: Gegen den Widerruf der Bewährung wurde Verfassungsbeschwerde eingelegt, die die Richter allerdings ablehnten. Dann wurde ein Gnadengesuch gestellt und um Vollstreckungsaufschub gebeten. "Rocky" wollte seine Strafe dieses Jahr nicht mehr antreten, sondern erst im nächsten, sagte Justizsprecher Martin Steltner. Bisher habe die Justizverwaltung über das Gnadengesuch nicht entschieden, allerdings liege die Akte beim zuständigen Sachbearbeiter wohl bereits auf dem Schreibtisch. Solange eine Entscheidung nicht gefallen ist, bleibe "Rocky" natürlich auf freiem Fuß.

Und auch wegens des Vorfalls am Sonntagabend, bei dem der offenbar sturzbetrunkene Rocchigiani in einem fremden, nicht abgeschlossenen Auto an der Kellerstraße seinen Rausch ausschlief und anschließend auf zwei Polizeibeamte losprügelte, die ihn zum Aussteigen aufforderten, könne er nicht in Haft genommen werden, sagte Steltner. Noch sei Rocchigiani nicht verurteilt, es gebe lediglich Anzeigen gegen ihn, sagte der Justizsprecher.

Der Boxer war am Sonntag von einem guten Dutzend Polizisten überwältigt und zur Blutentnahme gebracht worden. Sogar das Spezialeinsatzkommando (SEK) war alarmiert worden, griff aber nicht ein. Um 22 Uhr wurde der Ex-Boxer wieder frei gelassen. Wieviel Promille "Rocky" im Blut hatte, steht noch nicht fest, aber er hatte am Sonntag bereits am Nachmittag zu trinken begonnen. Erstmals fiel er gegen 14 Uhr im "Parkeck" in Alt-Buckow (Neukölln) auf. Er bestellte dort einen "Futschi" und begann gleich darauf, Aschenbecher und Kerzenleuchter durch den Raum zu feuern.

weso

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