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Berlin: Roland Engels, Förderer

Es ist ein langer Gang vom Empfang bis zu seinem Büro im LudwigErhard-Haus. Gleich muss er zur Weihnachtsfeier seiner Mitarbeiter.

Es ist ein langer Gang vom Empfang bis zu seinem Büro im LudwigErhard-Haus. Gleich muss er zur Weihnachtsfeier seiner Mitarbeiter. Aber nicht nur deshalb sieht alles am jungen obersten Wirtschaftsförderer der Hauptstadt so tadellos aus. Roland Engels stammt aus der Samt- und Seidenstadt Krefeld und hat in Münster studiert, zwei Städte, in denen man sich zu kleiden weiß. Außerdem hat es der halbe Volkswirt und volle Jurist in seinem neuen Job seit April mit der Creme der Wirtschaft zu tun.

Für sich und seine 64 Mitarbeiter sieht er einen langen, mühevollen Weg vor sich, bis der Wirtschaftsstandort Berlin auch international leuchtet. „In sieben Monaten kann da noch nichts gebacken sein“, sagt er. Es werde eher zehn Jahre dauern. Viel verspricht er sich von einem wie dem welterfahrenen Ex-Daimler-Chrysler Mann Rolf Eckrodt, der als neuer Chef des Aufsichtsrats der Gesellschaft im Gespräch ist, zu der sich die Wirtschaftsförderung Berlin International (WBI) und die Partner für Berlin ab 2005 zusammenschließen wollen.

Im Vergleich mit Bayern, Nordrhein-Westfalen oder gar London sind die Mittel, mit denen Berlin um Aufmerksamkeit und Investitionen wirbt, gering. Ganze 5,1 Millionen Euro gibt das Land, der Rest des Budgets, knapp acht Millionen Euro, muss eingeworben werden. Nicht nur angesichts der „kleinen Kassen“ macht es in den Augen von Roland Engels sehr viel Sinn, dass die Partner für Berlin demnächst durch seine Gesellschaft tätig werden und die Zusammenarbeit mit Brandenburg weiter intensiviert wird. Berlin kann sich nämlich heute keine eigenen Außenposten in den starken Wirtschaftsregionen der Welt, in Nordamerika oder Asien, leisten. Diese Kontakte machen sie von „zu Hause“. Und selbst da kneift es an vielen Ecken. Wenn eine der vielen chinesischen Wirtschaftsdelegationen in Berlin ankommt, fehlen Mitarbeiter, die China ein wenig kennen oder die Sprache sprechen.

Vieles ist also aufzubauen. Gerade das reizt den neuen, redefreudigen und kommunikativen Geschäftsführer, der immer schon zielstrebig gearbeitet hat, „ein guter Schüler“ war und in den Semesterferien in zwölf Stunden-Schichten bei Bayer sein Studium verdient hat.

Zu seinem neuen Amt musste er übrigens nur im Hause umziehen. Zehn Jahre stand er schon in den Diensten der IHK. Zunächst als Referent, seit 1998 als Abteilungsleiter (unter anderem für Stadtentwicklung und öffentliche Finanzen), als Innenminister und seit Anfang 2003 als Stellvertretender Hauptgeschäftsführer.

Unbedingt nach Berlin wollten der 42-Jährige und seine Frau, auch Münsteraner Juristin und hier als Anwältin tätig, immer schon. 1991 begann Engels dann sein Referendariat am Kammergericht in Berlin. Hier haben die beiden dann geheiratet und mit zwei Töchtern die Familie kompletiert. die Familie mit zwei Töchtern komplettiert.Mit zwei zentralen Botschaften will Roland Engels Berlin international „verkaufen“: „Man ist willkommen“ und „man kann hier Geld verdienen“.

Für ihn gilt beides schon heute.

Heik Afheldt war Herausgeber von „Handelsblatt“, „Wirtschaftswoche“ und dem „Tagesspiegel“.

Roland Engels (42),

ist seit April 2004 Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Berlin International, die 2005 mit den Berlin-Werbern von „Partner für Berlin“ zusammengehen will.

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