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Rolf Eden wird 77 Jahre alt: Der Playboy hat noch Pläne

Rolf Eden ist 77 Jahre alt, er will heiraten. Ein Abend auf seiner Geburtstagsfeier

Und plötzlich wird es still in der Kurfürstenstraße 166, in der „Kleinen Nachtrevue“. Vorn auf der Bühne steht Rolf Eden, 77 Jahre alt, „der letzte deutsche Playboy“, im schnieke-weißen Anzug mit einer Rose im Revers. Und dieser Rolf Eden hat so eben gesagt: Ja, sein süßes Häschen solle das Erbe bekommen, und dann – aufgepasst – „seid ihr im Sommer alle zur Hochzeitsfeier eingeladen“.

Rolf? Eden? Heiratet? Der Schock sitzt.

Hochzeiten mögen wunderbar-romantisch sein. Mit diesem Mann ist so eine vertraute Feierlichkeit nur schwer in Verbindung zu bringen. „Lass uns um 500 Euro wetten, dass er das niemals tut“, ätzt ein Mann am Tresen. „Bin ich wahnsinnig?!“, flüstert ein anderer. „Ich leg’ lieber noch mal 200 Euro drauf.“ Dann lachen sie.

Rolf Eden, das ist jener Mann, der ständig eine neue Freundin hat, jung, hübsch und blond. Das ist jener Mann, der Rolls Royce fährt, nach eigener Aussage „zwei- bis dreitausend Frauen verführt“ hat und der „jeden verklagt, der behauptet, ich sei alt“. Seine Verlobte Brigitte ist 27. Er spricht ihren Namen französisch aus.

Rolf Eden hat einen weichen Händedruck, er spricht ruhig, unaufgeregt. Als er am Abend eine Scherpe („Sir Rolf Eden“) und einen Pokal erhält, weil er – laut Aussage des Plattenproduzenten und Freundes Andy Moor – „seit 60 Jahren Playboy“ sei, hat er die liebevolle Begrüßung seiner Familie längst hinter sich.

Rolf Eden hat sechs Clubs in West-Berlin betrieben. Er besitzt 14 Mietshäuser.

Und er hat sieben Kinder.

Drei seiner Söhne sind in die „Kleine Nachtrevue“ gekommen. Und weil der blonde Kai („mein Lieblingssohn“) erst zehn Jahre alt ist, hat derPapa die Party auf den frühen Abend gelegt, „sonst schimpft Mama“. Auch Maurice-Maximilian ist da, 17, Torwart beim Berliner SC. Bleibt noch Alexander, 47 Jahre alt, er ist der älteste Sohn und heute angestellt bei einer Krankenkasse.

Wie es ist, so einen Papa zu haben?

Ach, sagen sie, Papa Rolf sei eine ziemlich treue Seele, kinderlieb, einer, der hilft und gern zuhört. „Manchmal“, sagt Alexander, seien die Leute neidisch, „weil er das macht, was Millionen Männer sich nicht trauen.“ Schade, dass er reduziert werde auf dieses Sex-Protz-Image.

Der Abend in diesem etwas in die Jahre gekommenen Club neben dem Hotel „Sylter Hof“ gehört ihm. Eden steht im Mittelpunkt, doch er stellt sich nie dahin. Die Gäste, vielleicht 50, kommen auf ihn zu, strahlen, er umarmt nur und verteilt leise und unaufgeregt charmante Worte.

„Ich mag meinen Ruf“, sagt er in einer ruhigen Minute, „weil ich weiß, dass ich ein guter Geschäftsmann bin. Davon gibt es sehr viele – ich bin der einzige, der nebenbei auch Playboy ist.“ Früher sei ja auch Gunter Sachs so einer gewesen, doch der habe geheiratet. „Und wer heiratet, darf seine Frau nicht hintergehen“. Sachs war somit kein Playboy mehr.

Als Ort für die Hochzeitsfeier hat Rolf Eden im Sommer die Deutschlandhalle vorgeschlagen.

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