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"Zug der Erinnerung"

© dpa

Rollende Ausstellung: "Zug der Erinnerung" hält an vier Berliner Bahnhöfen

Der wochenlange Streit zwischen der Bahn und den Veranstaltern einer Ausstellung über Juden-Deportationen während der Nazi-Zeit hat ein Ende. Die Bahn gab bekannt, dass der "Zug der Erinnerung" an vier Bahnhöfen halten wird – der Hauptbahnhof befindet sich nicht darunter.

Die zwei Waggons mit einer Ausstellung über Deportationen während der Nazizeit dürfen nach einem Stopp am Ostbahnhof auch an drei anderen kleineren Berliner Bahnhöfen halten, sagte ein Bahn-Sprecher  - jedoch nicht wie von den Veranstaltern gewünscht am Hauptbahnhof. Der Zug soll an diesem Sonntag in der Hauptstadt eintreffen. Für Samstagabend sind eine Gedenkkundgebung und ein Schweigemarsch geplant.

Wie der Vorsitzende des Trägervereins der Dokumentation, Hans-Rüdiger Minow, sagte, soll der Zug auch im Berliner Grunewald nahe der Gedenkstätte "Gleis 17" Station machen. Von dort waren die Berliner Juden in die Vernichtungslager der Nazis transportiert worden. Der Bahn-Sprecher sagte, ein Halt am "Gleis 17" sei technisch nicht möglich. Die Bahn habe eine andere Anlaufstation am S-Bahnhof Grunewald vorgeschlagen - darüber habe der Trägerverein noch nicht entschieden.

Kritik an der Bahn

Die Haltung der Bahn, dem Zug wegen möglicher "erheblicher Verspätungen und Verkehrsprobleme" die Einfahrt in den Berliner Hauptbahnhof zu verwehren, war bei NS-Opferorganisationen und Politikern auf Kritik gestoßen. Der "Zug der Erinnerung" mit Fotos und Dokumenten fährt seit November durch Deutschland.

Am 8. Mai soll der Zug an der Gedenkstätte des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz ankommen. Während des Nationalsozialismus wurden Schätzungen zufolge rund drei Millionen Menschen mit der Reichsbahn - dem Vorgänger der Deutschen Bahn - in Konzentrations- und Vernichtungslager gebracht. (iba/dpa)

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