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Prinzenbad in Berlin-Kreuzberg.

© Hannibal dpa/lbn

Rot-Rot-Grün zu Bädern und Sport: Geldsegen für schönere Schwimmbäder in Berlin

Die künftige Koalition will die Bäderbetriebe mit mehr Geld ausstatten. Der Zuschuss für Investitionen wird verdoppelt. SPD, Linke und Grüne wollen auch die Sportförderung verbessern.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) sollen finanziell besser ausgestattet werden. Angesichts des Sanierungsstaus von etwa 100 Millionen Euro wollen SPD, Linke und Grüne den Investitionszuschuss von fünf auf zehn Millionen Euro pro Jahr erhöhen. An der jährlichen Zuwendung von 45 Millionen Euro für den laufenden Betrieb wird sich vorerst wohl nichts ändern. In den Koalitionsverhandlungen einigte sich Rot-Rot-Grün darauf, die bestehende Bäderstruktur zu erhalten und die beiden neuen Multifunktionsbäder in Pankow und Mariendorf fertigzustellen.

Die Bädertarife sollen sozialer werden

Im Papier für die künftige Sportpolitik, das dem Tagesspiegel vorliegt, wird eine Überarbeitung des Bäderkonzepts mit dem Ziel angekündigt, „die finanzielle und personelle Ausstattung der Berliner Bäder auf ein sicheres Fundament zu stellen“. Die Bädertarife sollen nach sozialen Kriterien überarbeitet und die unentgeltliche Nutzung der Bäder (für Vereine und Schulen) neu geregelt werden. Sollten weitere Standorte für Schwimmbäder geplant werden, „sind dabei regionale Versorgungsunterschiede auszugleichen“. Konkrete Projekte werden nicht genannt. Der Schwimmunterricht soll gestärkt werden. Kein Schüler solle die Schule ohne Schwimmbefähigung verlassen.

Ziel ist ein "Stadtentwicklungsplan Sport und Bewegung"

Die Sportförderung in Berlin soll in gleicher Höhe wie bisher von den Lottomitteln profitieren. Darüber hinaus will der neue Senat mit dem Landessportbund einen mehrjährigen Vertrag, vergleichbar mit den Hochschulverträgen, abschließen. Gedacht ist an zusätzliche Mittel von einer Million Euro jährlich.

Um dem wachsenden Bedarf nach Sport- und Bewegungsflächen gerecht zu werden, kündigt Rot-Rot-Grün einen „Stadtentwicklungsplan Sport und Bewegung“ an. Neue Sportstätten sollen behindertengerecht gebaut werden und auch die Bedürfnisse von Senioren berücksichtigen.

Für die Sanierung von Sportanlagen werden ab 2017 jedes Jahr neun Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Vereinsinvestitionsprogramm soll künftig für kleine Sportvereine besser nutzbar werden. Eine finanzielle Aufstockung wird in Aussicht gestellt. Derzeit stehen jedes Jahr über zwei Millionen Euro Zuschüsse und rückzahlbare Zuwendungen im Haushalt zur Verfügung.

Bekenntnis für sportliche Leistungszentren

Für die zentral verwalteten Sportstätten Olympiapark, Sportforum Hohenschönhausen und Friedrich-Jahn-Sportpark kündigen SPD, Linke und Grüne neue Standortkonzepte an. Der Jahn-Sportpark solle „prioritär zu einer inklusiven Sportanlage“ entwickelt werden. Die Instandhaltungskosten für die Max-Schmeling-Halle, das Velodrom und die Schwimm- und Sprunghalle (SSE) werden auch in Zukunft aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Rot-Rot-Grün bekennt sich dazu, den Bau des Nachwuchsleistungszentrums für den 1. FC Union zu unterstützen. Das gilt auch für die Errichtung eines Bundesstützpunkts BMX am Mellowpark und einen paralympischen Stützpunkt Tischtennis.

Internationale Großveranstaltungen sollen weiterhin nach Berlin geholt , aber die Kosten rein kommerzieller Veranstaltungen transparenter gemacht werden. Für den unorganisierten Freizeitsport und gemeinnützige Angebote soll in Zusammenarbeit mit den Bezirken die Vergabe und Nutzung von Sportanlagen besser organisiert werden. Außerdem dürfe der Wohnungsbau in Berlin flächenmäßig „nicht zu Lasten des Sports“ gehen.

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