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Rotlichtbezirk: Nie wieder Kurfürstenstraße

Das Leben im Rotlichtbezirk kann sehr lustig sein, jedenfalls für eine wie Irma la Douce. Aber auf der Kurfürstenstraße und den Straßen drumherum ist das Geschäft mit der Liebe alles andere als ein Vergnügen.

Jeder Versuch, dem Treiben dort einen Riegel vorzuschieben, scheint zunächst einmal menschenfreundlich zu sein. Aber es scheint eben nur so. Schon jetzt sind Autofahrer nachts gehalten, die nahe Lützowstraße – noch so ein Ort der schnellen Nummer – nicht zu passieren, sofern sie dort nicht gerade wohnen. Man kann nur jedem raten, die Gegend weiträumig zu umfahren, sollten sich die Schöneberger Bezirkspolitiker mit ihren gestern Abend bekräftigten Plänen, Freier zu filmen und ins Netz zu stellen, durchsetzen. Auch Fußgänger machen künftig lieber einen Bogen um den Kiez, es sei denn, sie sind maskiert. Denn man stelle sich vor, wie ein harmlos daherschreitender oder auch dahinrollender Mann in der Kurfürstenstraße plötzlich anhalten muss, verkehrsbedingt oder warum auch immer, womöglich in Nähe einer der Damen, was kaum zu vermeiden ist. Schon richten sich Videoaugen auf ihn, sein Gesicht wird herangezoomt, am nächsten Tag steht es im Netz. Google Streetview ist nichts dagegen.

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