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Berlin: Rücktritt des HU-Präsidenten gefordert

Studenten: Markschies macht Kritiker mundtot

Die Studierendenvertreter der Humboldt-Universität (HU) fordern den Rücktritt von Präsident Christoph Markschies. Der Präsident versuche „mittels Drohungen und Schikanen universitätsinterne Kritiker mundtot zu machen“. Er sei „auf Grund seiner Amtsführung nicht mehr tragbar“, heißt es in einer Erklärung der Studentenvertretung. Sprecher Göran Freudenberg sagte, die HU befinde sich in einer „dramatischen Situation“.

Auslöser für die Forderung sei das Vorgehen des Präsidiums gegen den Datenschutzbeauftragten der HU, André Kuhring. Wie berichtet, muss Kuhring nach Informationen der Studierenden eine Dienstaufsichtsbeschwerde befürchten, weil er die Studenten in einem Streit um ärztliche Atteste von Prüflingen beraten hatte. Die Studierenden wehren sich gegen die Praxis mehrerer Institute, von kranken Prüfungsanwärtern kein einfaches Attest mehr zu akzeptieren. Sie verlangen stattdessen eine Bescheinigung, in der der Arzt die Symptome einträgt. Der Prüfungsausschuss will auf dieser Basis selber entscheiden, wie schwer die Krankheit ist. Wegen des Vorgehens gegen Kuhring ist der stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Lehre und Studium zurückgetreten. Kuhring wurde inzwischen von der Uni-Leitung beurlaubt.

Der Vorgang sei der letzte Punkt in einer „langen Leidensgeschichte der Gremien mit Markschies“, sagte Freudenberg. „Drohungen scheinen das beliebteste Mittel des Präsidenten bei unangenehmen Themen zu sein“, heißt es in der Erklärung. Die Studierenden zitieren einen Professor, der sich bei Markschies’ Vorgehen „an die Zeit vor der Wende erinnert fühlt“. Markschies war für eine Stellungnahme am Mittwoch nicht zu erreichen. tiw

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