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Berlin: Rund um den Hauptbahnhof entsteht ein neues Stadtviertel

Neues Leben für die unwirtliche Brache: Bund und Land stellen 4,7 Millionen Euro für den Washingtonplatz zur Verfügung. Baubeginn verzögert sich aber

Am Washingtonplatz geht’s los. Die Fläche südlich des neuen Hauptbahnhofs soll zur Fußball-WM wenigstens provisorisch hergerichtet sein. Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon begonnen haben, aber der strenge Winter und vor allem die Bauverzögerungen der Bahn AG machen der Stadtentwicklungsverwaltung einen Strich durch die Rechnung. „Der Platz ist noch größtenteils durch Baustelleneinrichtung blockiert“, erklärte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge- Reyer (SPD) am Mittwoch, „deshalb konnten wir noch nicht anfangen.“

Die Senatorin hofft, dass die Eröffnung des Bahnhofs im Mai dem Gebiet den nötigen Schub geben wird, damit es sich zu dem entwickelt, was ihre Verwaltung seit gut zehn Jahren plant: einem lebendigen Stadtviertel mit Hotels und Büros. Derzeit ist es noch eine unwirtliche Brache. Im Herbst will Junge-Reyer das Lehrter Stadtquartier auf der Münchener Investorenmesse Expo-Real vorstellen. Der Projektentwickler Vivico, dem die meisten Grundstücke rund um den neuen Bahnhof gehören, hat bereits mit der Vermarktung begonnen.

Die Vivico will am Bahnhof das Hochhaus für die Konzernzentrale der Deutschen Bahn bauen . Doch die Bahn hat sich noch nicht entschieden, ob sie in den Turm oder vielleicht doch in die Bügelbauten des neuen Bahnhofs einzieht. Der bis zu 162 Meter hohe Turm soll am nördlichen, zwar kleineren, aber wichtigeren Bahnhofsvorplatz entstehen, dem Europaplatz. Für die Gestaltung vom viel größeren Washingtonplatz haben Bund und Land zusammen 4,7 Millionen Euro bereitgestellt. Der Platz wird aber so lange ein Provisorium bleiben, bis die Vivico einen Nutzer für den schräg auf dem Platz stehenden Büro-Würfel gefunden hat. Erst wenn ein Mietvertrag unterschrieben ist, wird gebaut.

Der Liegenschaftsfonds des Landes beginnt jetzt Käufer für die Grundstücke am Humboldthafen zu suchen. Auf dieser Simulation von Vivico sind die im Masterplan der Stadtentwicklungsverwaltung vorgesehenen Gebäude, die das Hafenbecken umschließen sollen, zwar getilgt, aber Junge- Reyer will die Planung nicht leichtfertig aufgeben: „Wir müssen das Potenzial des Humboldthafens neu bewerten“, sagt die Senatorin. Einen geschlossenen Gebäuderiegel „betrachten wir heute kritisch.“

Vivico verhandelt nach eigenen Angaben mit mehreren Interessenten wegen der Bürobauten im Lehrter Stadtquartier (Punkt vier). Baubeginn könnte noch 2006 sein.

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