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S-Bahn: Keine Behinderungen bei Protesten

Falls am Nachmittag ein weiterer Geschäftsführer für die S-Bahn bestimmt wird, werden Arbeitnehmer protestieren. Die Kunden aber sind laut Betriebsrat nicht davon betroffen.

Berlin (04.07.2005, 14:45 Uhr) - Entgegen anders lautenden Meldungen müssen Fahrgäste der Berliner S-Bahn heute nicht mit Verspätungen und ausfallenden Zügen rechnen. Zwar könnten die Beschäftigten protestieren, falls am Nachmittag ein vierter Geschäftsführer bestellt wird. Aber sie "nehmen den Kunden nicht in Geiselhaft", sagte Betriebsratschef Andreas Tannhäuser. Die Stadt und die S-Bahn-Kunden würden nicht betroffen. Allenfalls der Straßenverkehr vor der Niederlassung in der Invalidenstraße könnte behindert werden.

Ab 15 Uhr findet eine Aufsichtsratssitzung statt, in der unter anderem darüber entschieden wird, ob die S-Bahn Berlin einen vierten Geschäftsführer bekommt. Nach Ansicht des Betriebsrats sei dies nicht zu vertreten, da der derzeitige Sparkurs alle Ebenen betreffen müsse. Die Arbeitnehmervertreter wollen sich in der Sitzung dafür einsetzen, dass es keinen weiteren Geschäftsführer gebe. Ein weiterer Mann an der Spitze koste im Jahr so viel wie 50 Mitarbeiter, argumentiert der Betriebsrat. Das sei angesichts geplanter Kürzungen von 880 Stellen bis 2008 nicht zu vertreten. Mit dem Ende der Sitzung wird gegen 16:30 gerechnet. Dann komme es möglicherweise zu Protesten.

Die Pressestelle der S-Bahn wollte sich dagegen nicht über mögliche Auswirkungen auf den Betrieb äußern: "Das ist eine Aktion des Betriebsrates, dazu können wir noch nichts sagen", hieß es am frühen Nachmittag. Man wisse noch nicht, was da tatsächlich passieren werde, gab sich die Mitarbeiterin wortkarg. (mhz)

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