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S-Bahnhof Schöneberg: Zwölfjährige prügelt Polizisten ins Krankenhaus - und bleibt unbestraft

Ein zwölfjähriges Mädchen hatte auf dem S-Bahnhof Schöneberg eine 42-Jährige zusammengeschlagen und einen Polizisten ins Krankenhaus geprügelt. Eine Strafe muss sie nicht befürchten. Ihre Komplizin könnte es schlimmer treffen.

Ermittlungsverfahren wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung, wegen Widerstands, Beleidigung und Bedrohung – ziemlich viele Vorwürfe gegen ein zwölfjähriges Kind. Das Mädchen hatte am Donnerstag mithilfe einer 15-jährigen Freundin erst eine 42-Jährige geschlagen, dann einen Polizisten in den Unterleib getreten – und hat trotzdem keine gerichtliche Strafe zu befürchten. Sie ist noch nicht strafmündig.

Ihre Komplizin könnte es schlimmer treffen. Sie hielt die 42-Jährige fest, während die Zwölfjährige zuschlug – gegen sie wird deshalb auch wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der Unterschied: Mit ihren 15 Jahren fällt das Mädchen unter das Jugendstrafrecht. „Wir haben die Mädchen aufgefordert, sich zum Vorfall zu äußern. Innerhalb der nächsten Wochen sind aber keine Ergebnisse zu erwarten“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Sonnabend. Bewahrheiten sich die Vorwürfe, muss aber auch die Familie der Jüngeren mit kritischen Fragen des Jugendamtes rechnen.

Gegen das 42-jährige Opfer und einen Polizisten wird, wie berichtet, ebenfalls ermittelt. Die Mädchen hatten die 42-Jährige angezeigt, weil sie zuerst aggressiv geworden sein soll. Sollte sich der Vorwurf als Schutzbehauptung herausstellen, könnte ein weiterer Vorwurf auf die Mädchen zukommen: Sie wurden laut Polizei belehrt, „dass es auch den Straftatbestand der Vortäuschung gibt“.

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