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Berlin: Sängerin Vicky Leandros will nicht mit Pflüger regieren

Die Schlagersängerin Vicky Leandros übt auf CDU-Politiker eine seltsame Faszination aus. Im Jahr 2001 bot der Hamburger Erste Bürgermeister Ole von Beust der Künstlerin das Amt der Kultursenatorin an.

Die Schlagersängerin Vicky Leandros übt auf CDU-Politiker eine seltsame Faszination aus. Im Jahr 2001 bot der Hamburger Erste Bürgermeister Ole von Beust der Künstlerin das Amt der Kultursenatorin an. Sie lehnte ab. Vor ein paar Monaten kam der CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger auf die gleiche Idee. Jetzt hat Vicky Leandros abermals abgelehnt. Das bestätigt Pflügers Sprecher Sascha Steuer. Pflüger hat es trotzdem etwas besser als von Beust. Letzterer suchte drei Monate, ehe er das Amt besetzen konnte. Pflüger konnte mit Monika Grütters eine Kulturfachfrau für sein Schattenkabinett verpflichten, die viel von der Berliner Kultur versteht.

Auch nimmt Grütters die peinliche Personalie nicht persönlich. Mit der Leandros-Idee habe der Wahlkampf eine humoristische Seite bekommen, sagt sie. Man hört auch anderes aus der CDU. Niemand kann erklären, was Vicky Leandros für den Politjob hätte qualifizieren sollen. Schon als von Beust die Sängerin („Theo, wir fahr’n nach Lodz“) verpflichten wollte, schien es ausschließlich um ihre Prominenz zu gehen. Ex-Kultursenator Christoph Stölzl sagt, „irgendwelche kulturpolitischen Neigungen“ müsse sie haben. Der Kulturpolitiker Uwe Lehmann-Brauns weiß, dass Leandros „die Lieblingssängerin von Klaus Landowsky war – allerdings vor 20 Jahren“. Darüber hinaus war sie ihm kulturpolitisch nicht aufgefallen. Kulturinteressierte in der CDU finden bestätigt, dass manche in der Partei die Berliner Kulturszene nicht ernst nähmen: „Mit der Kultur kann man so einen Blödsinn ja machen“, sagt ein bekanntes CDU-Mitglied bitter. wvb.

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