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Salafist unter Verdacht: Neues Hassvideo von Ex-Rapper

Nach den Vorfällen bei einer Salafisten-Kundgebung am Potsdamer Platz ist ein neues Hassvideo des Ex-Rappers "Deso Dogg" aufgetaucht. Der Staatsschutz und das Parlament beschäftigen sich mit dem Thema.

Nach den Vorfällen am Potsdamer Platz, wo am vorigen Sonnabend rund 50 Salafisten mit Islamgegnern sowie Polizisten aneinander geraten waren, ist erneut ein Hassvideo des Berliner Islamisten Denis Mamadou C. aufgetaucht. Der trat früher als Rapper „Deso Dogg“ auf.

Der Staatsschutz prüft, ob der der Straftatbestand der Volksverhetzung vorliegt, bestätigte ein Polizeisprecher. Der 36-jährige war laut einem Ermittler bei der Koran-Verteilaktion am Potsdamer Platz anwesend. Dort waren Salafisten auf die Polizei losgegangen, die eine Eskalation nur durch den Einsatz von Pfefferspray verhindern konnte.

In dem neuen Video werden nicht nur Bilder der Auseinandersetzung gezeigt, sondern auch von Denis Mamadou C. mit einem Nasheed, einer Kampfhymne, besungen. Sie ist mit englischen Untertiteln unterlegt. Unter anderem heißt es dort, dass die „Demokratie der Ungläubigen bekämpft“ werden soll. Und: Deutschland sei gewarnt worden, habe die Warnungen aber ignoriert. „Unsere Fachleute analysieren die Texte ganz genau und stellen diese in Zusammenhang. Erst dann kann festgestellt werden, ob ein Straftatbestand der Volksverhetzung vorliegt“, sagte ein Polizeisprecher.

Der in Kreuzberg geborene Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers war als Rapper unter dem Namen „Deso Dogg“ bekannt geworden. Nachdem er sich vor einiger Zeit der Rap-Musik abgewandt hat, firmiert er unter den Namen Abu-Talha-Al-Almani. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits wegen Volksverhetzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen ihn, wie eine Sprecherin bestätigte. Im Oktober 2011 war der ehemalige Rapper in die Schlagzeilen geraten, weil er zwei Berliner Terrorverdächtige aus der Untersuchungshaft abgeholt hatte und mit ihnen anschließend auf Fotos, die im Internet zu sehen waren, beim Feiern posierte.

Nach der gewalttätigen Auseinandersetzung bei einer Demonstration in Solingen, wo Salafisten drei Polizisten schwer verletzt haben und den jüngsten Vorfällen nach der Koran-Verteilaktion in Berlin, sollen die Aktivitäten der Salafisten am Mittwoch im Verfassungsschutzausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses thematisiert werden.

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