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Berlin: Sanders Erstling

Was die Hände tun, sieht man nicht. Die Kamera zeigt nur das Gesicht des Mannes.

Was die Hände tun, sieht man nicht. Die Kamera zeigt nur das Gesicht des Mannes. Aber so, wie es sich langsam verzieht, wie er die tränenden Augen zusammenkneift, ist klar: Er schneidet Zwiebeln. Eine Szene aus dem 1981 gedrehten, köstlichen Kurzfilm „Boulette Pauli“, mit dem das ArsenalKino seine bis zum 27. November laufende Reihe von Filmen mit Otto Sander am Sonntagabend eröffnete. Natürlich saß der Schauspieler im Publikum und konnte auch seinen ersten Film sehen: Für „Ludwig“ aus dem Jahre 1963, in dem er bayerisch spricht, hatte er seinerzeit sogar die Schauspielschule geschwänzt. Ulrich Gregor, Leiter der „Freunde der Deutschen Kinemathek“ erinnerte sich an Sander noch in einer anderen Rolle: „Vor Urzeiten hat er mal im alten Arsenal die Karten abgerissen.“ Das Foto auf dem Buch „Otto Sander. Ein Hauch von Anarchie darf schon dabei sein . . .“, das am Abend vorgestellt wurde, hat der 61-Jährige übrigens selbst ausgewählt. Vergrübelt und ein bisschen ratlos guckt da der, der dem Buchautor Klaus Demutz freimütig gestand: „Meine größten Erfolge haben mich nicht an meiner Schüchternheit gehindert.“ kai

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