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Bauarbeiten am Gleisdreieck: Die Sanierung bei der U-Bahn liegt im Zeitplan.

© Gregor Fischer/dpa

Sanierung bei der U-Bahn in Berlin: Wellblech statt Glas am Gleisdreieck

Die Bauarbeiten rund um das Gleisdreieck kommen gut voran. Mit kleinen Uneinigkeiten: Am Bahnhof Gleisdreieck hätte die BVG gern mehr Glas. Doch der Denkmalschutz besteht auf Blechwände.

Jeder hat sein Rostkreuz. Bei der S-Bahn war es der Bahnhof Ostkreuz, der Jahrzehnte vor sich hin rostete. Bei der BVG ist es der Umsteigebahnhof Gleisdreieck. Beide werden derzeit saniert. Am Ostkreuz will die Bahn Ende 2017 fertig sein; die BVG will ihre Baustelle Ende November beenden. Dann kann die U 2 wieder von Pankow bis Ruhleben fahren. Seit April enden die Fahrten am Potsdamer Platz oder in der Baustelle Gleisdreieck. „Wir sind im Zeit- und Kostenplan“, sagte U-Bahnbauchef Uwe Kutscher am Mittwoch bei einem Baustellenrundgang.

Kosten von rund 35 Millionen Euro

Seit rund sechs Jahren baut die BVG am Gleisdreieck. Der Bahnhof ist 1912 eröffnet worden. Hier kreuzen sich jetzt die heutigen Linien U 1 (Warschauer Straße–Uhlandstraße) und U 2 (Pankow–Ruhleben). Zuvor war die Anlage tatsächlich ein Gleisdreieck auf dem 1902 eröffneten ersten Abschnitt der Hochbahn. Nach einem Unfall 1908, bei dem 17 Fahrgäste ums Leben gekommen waren, baute man den Bahnhof um.

Und danach war nicht mehr viel investiert worden. Die Kriegsschäden hat man behoben und nach dem Mauerfall die seit 1972 unterbrochene Strecke vom Wittenbergplatz zum Potsdamer Platz betriebsfähig gemacht, aber nicht saniert. „Farbe musste reichen“, sagte Kutscher. Jetzt wird alles repariert oder ausgetauscht, was verrottet ist. Sogar Stahlträger, auf denen die Hallenkonstruktion ruht. Auch elf Brückenabschnitte vor dem Bahnhof werden überholt. „Für rund 30 Jahre ist dann hier Ruhe“, versprach Kutscher. Die gesamten Sanierungskosten liegen bei 35 Millionen Euro.

Auch die Bülowstraße erhält kein Glas

Gern hätte Kutscher in den Hallen die Blechwände durch Glas ersetzt, doch der Denkmalschutz habe nicht mitgemacht. Deshalb erhält die Nachbarstation Bülowstraße bei der jetzigen Instandsetzung ebenfalls kein Glas im Dach. Es bleibt beim Wellblech.

Auch an der Hochbahnstation Nollendorfplatz saniert die BVG das Dach. Und man hat weitere Pläne. Unter dem Viadukt könnte ein Café entstehen, sagte Kutscher. Vorbild ist der Bahnhof Bayerischer Platz, wo das Empfangsgebäude nach dem Neubau ebenfalls ein Café erhalten hat. Spruchreif sei das Projekt am Nollendorfplatz aber noch nicht, sagte Kutscher. Es sei umstritten, weil es dafür einer Abbiegespur für Autos an den Kragen gehen müsste.

Nach dem Ende der Arbeiten an der U 2 geht das Bauen aber weiter. Gleich für mehrere Bahnhöfe gibt es ein Umbauprogramm. Im nächsten Jahr wird wahrscheinlich die U 3 zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke vorübergehend gesperrt, um auf drei Stationen Aufzüge einbauen zu können. Die Sperrung sei erforderlich, weil es zu wenig Platz zum Bauen gebe.

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