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Sanierung: Berliner Staatsoper wird ausgebaut

UPDATE Die Berliner Staatsoper Unter den Linden wird in den nächsten vier Jahren saniert. Für eine bessere Akustik soll die Decke um vier Meter gehoben werden. Bis zur Wiedereröffnung zieht die Staatsoper ins Schillertheater.

Die Berliner Staatsoper Unter den Linden wird für eine bessere Akustik ausgebaut. Dabei soll die Decke um vier Meter gehoben und somit das Raumvolumen deutlich vergrößert werden, teilte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Montag in Berlin mit. Die Arbeiten unter Leitung des Architekten HG Merz haben einen Etat von 239 Millionen Euro und sollen im September 2010 beginnen. Bis zur Wiedereröffnung im Oktober 2013 zieht die Staatsoper in das Schiller Theater. Ein erstes Projekt, das die komplette Modernisierung des Saales vorgesehen hatte, war nach einer Protestwelle am Veto von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gescheitert. Die Sanierung, bei der die Bühnentechnik für 50 Millionen Euro erneuert wird, soll sich eng an den Entwurf des Architekten Richard Paulick (1876-1952) halten. Unter Paulicks Regie war das Haus nach dem Krieg wieder aufgebaut worden. Von den Baukosten trägt der Bund 200 Millionen Euro.

Mit einer Galerie ohne Sitze zwischen dem dritten Rang und der Decke soll das Raumvolumen von zur Zeit 6500 auf 9500 Kubikmeter ausgebaut werden. Damit soll der Nachhall des Klanges von zur Zeit 1,1 Sekunden ohne Einsatz von elektronischer Verstärkung auf 1,6 Sekunden erweitert werden. Ein vierter Rang hätte die akustischen Bedingungen nicht verbessert, betonte Merz.

Oper soll durch Umbau wieder schlichter aussehen

Mit einem größeren Nachhall können einzelne Instrumente deutlicher gehört und die Sänger besser verstanden werden. Generalmusikdirektor Daniel Barenboim hatte für die Staatsoper Klangverhältnisse gefordert, wie sie in anderen internationalen Häusern üblich sind. Die Sanierung werde sich an den Entwurf Paulicks halten, der die Staatsoper nach den Original des Baumeisters Georg von Knobelsdorff (1699-1753) wieder aufgebaut hatte. Die Umbauten seien eng mit dem Denkmalschutz abgesprochen, betonte Lüscher. Das Haus soll mit einem schlichteren Dekor an die Ästhetik der 1950er Jahre wieder anschließen, die Veränderungen in den 1980ern werden zum Teil rückgängig gemacht, sagte Architekt Merz.

Die Sicht auf die Bühne werde nicht deutlich besser sein, da sonst ein stärkerer Eingriff in den denkmalgeschützten Saal notwendig wäre. „Dafür haben sie den Charme eines alten Hauses“, sagte Merz. Um mehr Platz für die Zuschauer zu schaffen, sollen bis zu 70 der rund 1400 Plätze abgebaut werden.

Das Probenhaus wird über ein neues unterirdisches Bauwerk an den Saal angeschlossen. Dadurch können in Zukunft große Dekorationsteile transportiert und die Umbauphasen auf der Bühne verkürzt werden. (ho/dpa) 

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