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Berlin: Sanierungsprojekt: Militärhospital wird Schule

Auch sechs Jahre nach dem Abzug der russischen Streitkräfte wirkt das Gelände des ehemaligen Militärhospitals an der Treskowallee wie eine Festung. Es ist von einer hässlich gelben Mauer umgeben und bietet einen traurigen Anblick.

Auch sechs Jahre nach dem Abzug der russischen Streitkräfte wirkt das Gelände des ehemaligen Militärhospitals an der Treskowallee wie eine Festung. Es ist von einer hässlich gelben Mauer umgeben und bietet einen traurigen Anblick. Verfallene Bauten mit eingeschlagenen Fenstern prägen das Bild. Wahrscheinlich wird das auf dem Großteil der insgesamt 60 000 Quadratmeter großen Fläche auch noch eine ganze Weile so bleiben. Denn Pläne, die es noch Mitte der 90er Jahre für den Bereich gegenüber der Trabrennbahn Karlshorst gab, wurden inzwischen verworfen. Das Evangelische Diakoniewerk Königin Elisabeth wollte dort eine Rehabilitations-Klinik eröffnen. Deshalb kaufte die Stiftung 1996 die Immobilie.

Damit erhielt das Diakoniewerk zurück, was ihm bereits von 1931 bis 1945 gehörte. In dieser Zeit wurde an der Treskowallee das Königin-Elisabeth-Hospital (KEH) von der Stiftung betrieben. Als im April 1945 dann die Rote Armee das Krankenhaus requirierte, zog das KEH auf ein Grundstück an der Herzbergstraße. "Wir haben unsere Pläne von einem Reha-Zentrum nicht verwirklicht, weil der Stiftung dafür schlichtweg das Geld fehlt", sagt Stefanie Schwinge vom Diakoniewerk. Nun soll das Gelände wieder verlauft werden.

Aber das wird schwierig. Der Grund ist der im Flächennutzungsplan (FNP) eingetragene Status des Geländes für einen gemeinnützigen Bedarf. Doch Investoren, die praktisch ohne Gewinn arbeiten, seien schwer zu finden. Deshalb sei man seit längerem mit dem Senat im Gespräch, um eine Änderung des FNP zu erreichen. "Wir haben einen potenziellen Käufer, der die verfallenen Bauten abreißen und Wohnungen errichten würde", sagt Stefanie Schwinge.

Das langgestreckte Haus hinter dem Hauptgebäude bleibt aber auf jeden Fall stehen. Denn das Land Berlin hat etwa einen 19 500 Quadratmeter großen Bereich des Grundstücks erworben. Der Bezirk Köpenick will das Gebäude zu einer Spezialschule für Behinderte umrüsten. Seit einigen Monaten sind die Arbeiten im Gange. Nächstes Jahr soll alles fertig sein und noch eine Turnhalle hinzukommen. Das Land Berlin stellt dafür 22 Millionen Mark zur Verfügung. Rund 120 Kinder, die derzeit in drei verschiedenen Einrichtungen unterrichtet werden, können den neuen Standort nutzen. Sie werden beste Bedingungen vorfinden: moderne Therapieräume und viel Grün.

bey

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