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Saubere Sache im Görlitzer Park: Alle mal sammeln

Park putzen, Bolzplatz verschönern, Gärten pflegen: Die Anwohnerinitiative „Unser Görli“ bestimmt im Görlitzer Park mit – und ruft im Rahmen der Aktion "Saubere Sache" am 15. September zum Trashmob auf.

Zum Aktionstag des Tagesspiegels am 15. September veranstaltet „Unser Görli“ einen weiteren Trashmob. Um 12 Uhr treffen sich die Teilnehmer am Pamukkale-Brunnen, um Müll und Kronkorken einzusammeln. Aus den Kronkorken wird wieder ein Mosaik gebastelt – dieses Mal soll damit der Pamukkale-Brunnen gestaltet werden. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Dort erfahren Sie auch den genauen Treffpunkt. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

Kronkorken zu Kunstwerken. Künstler Mathias Waller (links) und Andreas Teuchert von der Initiative „Unser Görli“ wollen am Aktionstag zusammen mit freiwilligen Helfern Flaschenverschlüsse sammeln und damit den Pamukkale-Brunnen gestalten.
Kronkorken zu Kunstwerken. Künstler Mathias Waller (links) und Andreas Teuchert von der Initiative „Unser Görli“ wollen am Aktionstag zusammen mit freiwilligen Helfern Flaschenverschlüsse sammeln und damit den Pamukkale-Brunnen gestalten.

© Kitty Kleist-Heinrich

Das Mosaik lässt es vermuten: „Sterni“, also Sternburg, ist das meist getrunkene Bier im Görlitzer Park in Kreuzberg. Das Kunstwerk aus Kronkorken, mehrere Meter groß, zierte Anfang August den Boden vor den Treppen des Café Edelweiß im Park. Zu einem großen Teil bestand es aus roten Deckeln mit dem weißen Stern. Es sind hunderte Verschlüsse von Bier- und Limonadeflaschen, die auf einer der Wiesen aufgehebelt und dann liegen gelassen wurden – bis die Helfer von „Trashmob“ sie einsammelten und zu Kunst machten.

Die von Anwohnern organisierte Trashmob-Aktion wurde von der Initiative „Unser Görli“ unterstützt, einem Modellprojekt des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Es wird bis Ende 2013 über zwei Jahre hinweg gefördert. Die Koordinatoren Rahel Schweikert und Andreas Teuchert sollen den Park für Anwohner attraktiver machen.

„Viele Neuerungen im Park werden nicht angenommen oder sogar zerstört“, sagt Schweikert. Bei „Unser Görli“ erhalten die Anwohner deshalb eine Stimme bei der Gestaltung des Parks. Schweikert und Teuchert sind die Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung auf der einen und den Bürgern auf der anderen Seite. Es gibt regelmäßige Treffen, wozu auch das „Görli Forum“ gehört, bei dem Anwohner einmal im Monat über bevorstehende Projekte beraten. „Die Nutzer des Parks haben sehr unterschiedliche Ansprüche, das bringt viele Konflikte mit sich“, sagt Schweikert. Die Anlage wird von Familien genutzt, von Hundebesitzern, Touristen und Frisbee-Spielern, von der Partyfraktion, etlichen Wochenendgrillern und natürlich von den Drogendealern.

Die Projektleiter Rahel Schweikert und Andreas Teuchert sind auch privat ein Paar. In einer Seitenstraße zum Görlitzer Park liegt ihr Büro, sie leben mit ihren zwei Kindern im Kiez. Am Park wohnen sie seit 13 Jahren, er ist ihnen eine Herzensangelegenheit. Schon mit der 2009 gegründeten Bürgerinitiative „Kiezwandler“ waren sie an der Pflanzung von 17 Obstbäumen beteiligt, die am Rondell in der Mitte des Parks stehen. Eine Gruppe aus Anwohnern kommt dreimal pro Woche zum Gießen.

„Unser Görli“ wird jährlich mit 30 000 Euro finanziert. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „Aktionsräume plus“, mit dem der Senat Gebiete mit „komplexen Problemlagen“ fördert. Schweikert und Teuchert unterstützen damit unter anderem Bürgerprojekte mit bis zu 500 Euro. Außerdem setzt „Unser Görli“ eigene Projekte um, wie jüngst eine Aktion über mehrere Wochenenden hinweg. Die Teilnehmer haben den Bolzplatz im Park verschönert und den Brunnen und die Schmuckgärten am Eingang an der Falckensteinstraße aufgehübscht.

Noch sind die Anwohner, die zu den Treffen kommen, zum größten Teil Akademiker. Schweikert und Teuchert wünschen sich langfristig eine ausgeglichenere Mischung.

Bis zum Ablauf des Projekts hat Rahel Schweikert einen Traum: „Dass sich ein festes Bürgergremium etabliert oder dass eine finanzierte Stelle bleibt“ – damit der Görli weiterhin aktiv von Anwohnern gestaltet wird.

Zum Aktionstag des Tagesspiegels am 15. September veranstaltet „Unser Görli“ einen weiteren Trashmob. Um 12 Uhr treffen sich die Teilnehmer am Pamukkale-Brunnen, um Müll und Kronkorken einzusammeln. Aus den Kronkorken wird wieder ein Mosaik gebastelt – dieses Mal soll damit der Pamukkale-Brunnen gestaltet werden. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Dort erfahren Sie auch den genauen Treffpunkt. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

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