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m 11.00 Uhr versammeln sich Mieter der HOWOGE und Nachbarn des Ostseeviertels auf der großen Wiese am Malchower See in Lichtenberg zum großen „HOWOGE-Herbstputz“.

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Gemeinsame Sache in Lichtenberg 2016: Boxershorts im Malchower See

In Lichtenberg wurden gemeinsam Kiezgärten geputzt, Seen gesäubert und dabei kuriose Funde gemacht.

Um 11.00 Uhr versammeln sich Mieter der HOWOGE und Nachbarn des Ostseeviertels auf der großen Wiese am Malchower See zum großen HOWOGE-Herbstputz. Die Organisatoren der Wohnungsbaugesellschaft wollen ihre Mieter dazu aufrufen, sich mehr um ihren Kiez zu kümmern, ihn sauber zu halten und zu pflegen. Im besten Fall können sie ein Vorbild für alle Berliner sein und zu mehr Umweltbewusstsein anregen.

Gerade in den Sommer-Monaten tümmeln sich Anwohner und Naturfreunde um und im Wasser des Malchower Sees. Sie sonnen sich, baden, grillen und picknicken. Und wenn sie wieder gehen, lassen sie gerne mal die Reste vom BBQ, Pappteller, Flaschen und vieles mehr auf der Wiese liegen, anstatt sie in den ringsum aufgeteilten Mülleimern zu entsorgen. Das ist ärgerlich, meint auch eine Mieterin der HOWOGE und hält dabei ihren Fund in die Luft: Ein Paar Boxershorts.

Diese Boxershort zog eine Freiwillige aus dem Malchower See in Lichtenberg.
Diese Boxershort zog eine Freiwillige aus dem Malchower See in Lichtenberg.

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Aktionen am Freitag

Bei den aktionstagen "Saubere Sache - Gemeinsame Sache" wird in Lichtenberg der "Tagestreff" neu gestrichen - eine Anlaufstelle für Obdachlose und Bedürftige.
Bei den aktionstagen "Saubere Sache - Gemeinsame Sache" wird in Lichtenberg der "Tagestreff" neu gestrichen - eine Anlaufstelle für Obdachlose und Bedürftige.

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Dieter Müller-Koepke ist ein Mann, der die Ordnung liebt. Der 71-Jährige zieht mit einem Pinsel ruhig seine Bahnen, während er die Türen des Tagestreffs in der Weitlingstraße in Berlin-Lichtenberg streicht. Die Einrichtung betreut wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen, bietet tagsüber Obdach und stellt ihnen täglich drei Mahlzeiten zur Verfügung. Müller-Koepke, pensionierter Arzt, betreut sie 20 Stunden in der Woche medizinisch.

Heute werden von Mitarbeitern die Aufenthaltsräume gestrichen und die Fenster geputzt. "Wir wollen, dass sich unsere Gäste wohl fühlen. Auch sie sollen es schön haben", sagt Müller-Koepke. Seine Kollegin Natascha Jaeger ergänzt: "Unsere finanziellen Mittel sind begrenzt, daher ist unser Einsatz heute ehrenamtlich, die Farbe aus Spenden finanziert". Der Einsatz kann sich sehen lassen.

„Die Warnwesten sind der Knaller“

In der Adam-Ries-Grundschule gibt es kein Halten: Die rund 300 Schüler stürzen sich regelrecht auf die orangen Warnwesten und Geräte, die der BSR bereitgestellt hat. "Vor allem die Warnwesten sind für die Kinder der Knaller", sagt Lehrerin Stefanie Arendt. Mit Besen, Schaufeln und Greifern aus Holz sammeln die Schüler Müll, kehren den Schulhof und reinigen dessen Spielplätze und das Fußballfeld.

"Das macht mehr als Spaß als in der Schule zu sitzen", sagt die sechsjährige Elissa. Am Freitagvormittag herrscht noch ein kleines Durcheinander. Das macht aber nichts, meint Arendt: "Hier zählt ganz das Gemeinschaftliche und der Spaß. Und davon haben die Kinder heute reichlich."

Eine Oase mitten im Kiez

Noch herrscht die Ruhe vor dem Sturm in der Heinrichstraße. Fünfzehn Helfer sind gekommen. Gleich wird eine Hecke am Nachbargrundstück gepflanzt, um den Kiezgarten mit noch mehr Grün einzurahmen. Dazu wird der Garten von Unkraut entfernt und ein Sonnenschutz über der Pergola eingerichtet.

"Das ist ein Ort für alle Generationen. Jugendliche spielen hier Basketball, Eltern spielen mit ihren Kindern, Senioren schauen dem Treiben zu. Das ist unsere kleine Oase im Kiez für Nachbarn und Freunde", sagt Hendrik Manns. Seit fünf Jahren gibt es den kleinen Park nun, das Grundstück gehört der nahen freien kirchlichen Gemeinde. "Mit der Aktion heute wollen wir ihn es uns noch ein bisschen schöner machen." 

Blitzblank in die Jubiläumswoche

Zum Jubiläum wird renoviert: Seit 25 Jahren gibt es den Verein "Miteinander Wohnen e.V." in der Lichtenberger Volkradstraße. Mit seinen rund 250 Mitgliedern betreut er ältere Menschen aus der Nachbarschaft, so dass diese nicht auf Seniorenheime angewiesen sind.

Mitglieder begleiten sie etwa zu Ämtern oder Arztterminen. "Wir sind schon die ganze Woche zugange", sagt Ronald Werner, stellvertretender Vorsitzender. Die Vereinsräume wurden geputzt und gestrichen. "Heute ist das i-Tüpfelchen an der Reihe", sagt Werner. Mit rund fünfzehn weiteren Helfern kehren sie den Kiezgarten, entfernen Unkraut und bepflanzen die Beete mit Eisblumen und Chrysanthemen. "Wir haben schon eine Menge geschafft", sagt Werner.

Rummelsburger See 2.0

Die Grünen haben sich vorbereitet: Mit Kajaks des Bootsverleihs "Ahoi Ostkreuz", die dieser bereitstellt, stehen sechs Helfer am Paul-und-Paula-Ufer des Rummelsburger Sees. Mit ihren Booten reinigen sie am Freitagnachmittag das Gewässer von Glasflaschen, Plastikmüll und allem, was sonst noch im Wasser liegt und dort nicht hingehört. Das hat einen guten Grund: Der Rummelsburger See ist mit Giftstoffen belastet.

"Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass der See saniert wird. Nun wollen wir darauf aufmerksam machen, wie schön und wichtig ein sauberer See ist", sagt Camilla Schuler von den Grünen in Lichtenberg. Zwei volle Müllsäcke kamen heute zusammen, gefüllt mit leeren Glasflaschen und Dosen, Kunststoffverpackungen und Plastik.

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