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Berlin: S–Bahn vor Unfall zu schnell

Vor dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen am vergangenen Freitag im Bahnhof Hackescher Markt war der Unfallzug mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs und konnte deshalb am Rot zeigenden Signal nicht rechtzeitig bremsen. Beim Aufprall auf einen im Bahnhof stehenden Zug wurden mehrere Fahrgäste verletzt, meist durch zerborstene Sicherheitsscheiben im Innenraum.

Vor dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen am vergangenen Freitag im Bahnhof Hackescher Markt war der Unfallzug mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs und konnte deshalb am Rot zeigenden Signal nicht rechtzeitig bremsen. Beim Aufprall auf einen im Bahnhof stehenden Zug wurden mehrere Fahrgäste verletzt, meist durch zerborstene Sicherheitsscheiben im Innenraum.

Grundsätzlich werden Züge, die am Rot zeigenden Signal nicht halten, durch eine mechanische Sperre zwangsgebremst. Reicht der Bremsweg dabei nicht aus, kann die Bahn auf einen vor ihr stehenden Zug auffahren. Berechnet ist der Abstand der Signale in der Regel nach der zulässigen Geschwindigkeit. Anders als bei der U-Bahn verzichtet die S-Bahn bisher aber auf eine Kontrolle der Geschwindigkeit.

Das System sei grundsätzlich sicher, sagte gestern S-Bahn-Chef Günter Ruppert dem Tagesspiegel. Trotzdem überlege man bereits seit vier Jahren, wie die Technik weiterentwickelt werden könne. Die S-Bahn setzt bisher kombinierte Signale ein. Dabei wird dem Triebwagenführer an einem Signal bereits auch das – wahrscheinliche – Zeichen des folgenden Signals gezeigt. Muss er dort Rot erwarten, muss er die Geschwindigkeit reduzieren. Ob er aber tatsächlich das Tempo drosselt, wird nicht überwacht.

So konnte es auch passieren, dass im Oktober 2001 am Ostkreuz eine S-Bahn zu schnell am Haltesignal vorbeifuhr und auf einen anderen Zug prallte, weil der Bremsweg nicht ausreichte. Vor Jahren hatte die S-Bahn ihre Fahrer schon einmal per Radar überwachen lassen und Temposünder festgestellt.

Ob eine Geschwindigkeitsüberwachung generell vorgeschrieben werde, könne man erst nach Abschluss der Untersuchungen sagen, teilte der Sprecher des Eisenbahnbundesamtes, Mark Wille, mit. Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. kt

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