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Berlin: Schach mit Schily

Der Bundesinnenminister wurde gestern als Amateur bezeichnet. Das störte Otto Schily aber nicht, handelte es sich dabei doch nur um seine SpielEinstufung als Teilnehmer am 14.

Der Bundesinnenminister wurde gestern als Amateur bezeichnet. Das störte Otto Schily aber nicht, handelte es sich dabei doch nur um seine SpielEinstufung als Teilnehmer am 14. Politiker-Schachturnier im Hotel Berlin. Geehrt wurde er dort trotzdem – für seinen Einsatz für den Schachsport ernannte der Präsident des Deutschen Schachverbandes, Alfred Schlya, den Minister zum Ehrenmitglied. Unter den etwa 52 Schachspielern war Schily gestern sicher der am meisten fotografierte und ranghöchste Politiker. Bei der Einteilung in die drei Spiel-Klassen war ihm dann aber beispielsweise sein Parteigenosse Thomas Delling überlegen. Der Hoyerswerdaer Bürgermeister zählte wie der Prager Stadtrat Igor Nemec und der Geraer Landtagsabgeordnete Mike Huster zur Profi-Klasse. In der Klasse der als erfahren geltenden Spieler schoben neben dem CDU-Bundestagsabgeordneten Günter Nooke unter anderen der Oberhausener FDP-Stadtverordnete Gert Arlt und das Moskauer Duma-Mitglied Wladimir Nikitin die Figuren des königlichen Spiels übers Brett. Maximal 20 Minuten durfte bei dem weltweit einzigen Politker-Schachturnier eine der insgesamt sieben Runden dauern. Für die ungeübten Teilnehmer wurden die Regeln gelockert: Spielte beispielsweise ein Amateur gegen einen Amateur – wie gestern in einer Runde die ehemalige Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John gegen Ketan Shukla aus der indischen Botschaft –, hatte die Runde zehn Minuten. Trat ein so genannter Amateur gegen einen erfahrenen Spieler an, so hatte Ersterer zwölf, Letzterer nur acht Minuten Zeit für seine Winkelzüge. Mit Dietmar Lingemann, dem Vorsitzenden der Kreuzberger Bündnis 90/Grünen, wurde gestern erstmals nach langer Pause wieder einmal ein Berliner Turniersieger. Lingemann war übrigens als Profi angetreten. Auf Platz 6 wurde das Essener Ratsmitglied Gerhard Meywald bester erfahrener Spieler. Das neue Ehrenmitglied des Schachverbandes landete am Nachmittag auf Platz 17 – damit war Otto Schily immerhin bester Amateur. hema

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