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Berlin: Schadowhaus wird zum Bürogebäude

Der Bundestag lässt das 200 Jahre alte Schadowhaus in der Schadowstraße 10/11 unweit des Brandenburger Tors für elf Millionen Euro in ein Bürogebäude umbauen. In dem Haus hatte der Bildhauer Johann Gottfried Schadow – er schuf etwa die Quadriga auf dem Brandenburger Tor – bis zu seinem Tod 1850 gelebt und gearbeitet.

Der Bundestag lässt das 200 Jahre alte Schadowhaus in der Schadowstraße 10/11 unweit des Brandenburger Tors für elf Millionen Euro in ein Bürogebäude umbauen. In dem Haus hatte der Bildhauer Johann Gottfried Schadow – er schuf etwa die Quadriga auf dem Brandenburger Tor – bis zu seinem Tod 1850 gelebt und gearbeitet. Derzeit herrscht auf der Baustelle Stillstand, erst im Frühjahr wird weitergearbeitet. Das Gebäude soll dann schusssichere Fenster erhalten, und die ehemals kostbar dekorierten Wohn- und Arbeitsräume des Meisters werden verkabelt. Einmal in ein Bundestagsgebäude verwandelt, wird man das Schadowhaus, in dem Ausmalungen aus dem frühen 19. Jahrhundert gefunden wurden, höchstens noch am Tag des offenen Denkmals besichtigen können.

Wegen des Baustillstands und der künftigen ausschließlichen Nutzung als Bürogebäude gibt es Kritik, etwa von Klaus Gehrmann, Geschäftsführer der Schadow-Gesellschaft, die das Haus wenigstens teilweise öffentlich machen möchte. Mit seiner kostbaren klassizistischen Fassade und seiner einzigartigen Ausmalung stelle das Schadowhaus ein Kleinod berlinischer Kunst- und Kulturgeschichte dar. Nur die schleunige Wiederaufnahme der Innenarbeiten wende Schaden von dem Gebäude ab, so Gehrmann. HC

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