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Berlin: Schattendasein

SCHWARZARBEIT: Jeder Zweite auf dem Bau arbeitet illegal

Die Berliner tun es am Bau, in der Gastronomie oder im Taxi – sie arbeiten illegal. Mehr als 18 Milliarden Euro wurden in Berlin im vergangenen Jahr mit Schwarzarbeit erwirtschaftet, fand Friedrich Schneider von der Universität Linz heraus. Diese Summe entspricht rund 22 Prozent der gesamten Berliner Wertschöpfung.

Der Zoll schätzt die SchwarzarbeitQuote im Taxigewerbe auf 15 Prozent. Noch stärker betroffen ist das Bauhauptgewerbe – dazu zählen Maurer, Betonbauer oder Dachdecker. Im Jahr 1993 zählte die Branche 51000 Beschäftigte – derzeit sind es noch etwas über 10000, die Arbeitslosenquote liegt bei 58 Prozent. Offiziell – denn allein in der Berliner Bauwirtschaft wurden 2002 etwa 149 Millionen Stunden schwarz gearbeitet, heißt es in einer Studie der Fachgemeinschaft Bau. „Wer seine Mitarbeiter offiziell beschäftigt, kriegt kaum noch Aufträge, weil seine Angebote zu teuer sind“, sagt Nobert Nickel von der Fachgemeinschaft Bau. Jede zweite Arbeitskraft im Baugewerbe sei ein Vollzeit- Schwarzarbeiter, schätzt Schneider. Im August trat ein verschärftes Gesetz gegen die Schwarzarbeit in Kraft. „Die Kontrollen nehmen zu, doch sie sind nicht effektiv“, sagt Nickel. Die strengeren Regeln betreffen hauptsächlich das Strafrecht. Doch da gilt: Im Zweifel für den Angeklagten. gd

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