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Berlin: Schauen aufs Bauen: Hauptbahnhof zieht Tausende an Riesiges Interesse für spektakuläre Aktion am Spreebogen. Sturm könnte Kippvorgang verzögern

Bordsteine, Gullydeckel, Hundehaufen – rund um den neuen Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof können selbst kleine Hindernisse zur großen Gefahr werden: Schon gestern spazierte mindestens jeder zweite Passant mit in den Nacken gelegtem Kopf und Kamera vor den Augen an den Bauzäunen entlang, hinter denen an diesem Wochenende der westliche der beiden Bügelbauten über das Bahnhofsdach geklappt wird. Das eigentliche Spektakel soll Freitagnacht beginnen und dürfte mindestens bis Sonnabendnachmittag dauern.

Bordsteine, Gullydeckel, Hundehaufen – rund um den neuen Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof können selbst kleine Hindernisse zur großen Gefahr werden: Schon gestern spazierte mindestens jeder zweite Passant mit in den Nacken gelegtem Kopf und Kamera vor den Augen an den Bauzäunen entlang, hinter denen an diesem Wochenende der westliche der beiden Bügelbauten über das Bahnhofsdach geklappt wird.

Das eigentliche Spektakel soll Freitagnacht beginnen und dürfte mindestens bis Sonnabendnachmittag dauern. Die Bahn rechnet mit Tausenden Schaulustigen. „Wir merken das große Interesse schon daran, wie viele Leute sich direkt bei uns danach erkundigt haben“, sagt ein Bahnsprecher. Hunderttausend Faltblätter, in denen der Kippvorgang detailliert beschrieben wird, will die Bahn unters Volk bringen. „Wir drucken gerade noch mal nach.“ Anlaufstelle ist die Info-Plattform in der Rahel-Hirsch-Straße, südlich der Bahnhofshalle. Von hier und vom gegenüberliegenden Spreebogenpark lässt sich das Ereignis am besten beobachten. Von der Nordwestseite her ist der Blick zwar ebenso gut, aber der Platz knapp. „Wir können nur hoffen, dass nicht Tausende Leute die Invalidenstraße blockieren, wo der Schienenersatzverkehr durch muss“, sagt ein Verantwortlicher.

Ein ganz anderes Problem könnte von oben her auf die Bauleute zukommen: Gewitter. Ausgerechnet für die Freitagnacht warnen die Meteorologen vor Unwettern mit Sturmböen. Nach Angaben von Projektleiter Hany Azer funktioniert der Kippvorgang bis Windstärke acht. Bei noch stärkerem Sturm müsste er schlimmstenfalls verschoben werden. Zwar ist auch am Sonntag noch Zeit, aber bis Montag früh vier Uhr müssen die Bügelhälften nicht nur abgesenkt, sondern auch feinjustiert und miteinander verschraubt sein, damit die Bahngleise wieder freigegeben werden können.

Angesichts der allgemeinen Neugier scheint es beinahe erstaunlich, dass die Tourismusindustrie das Ereignis nicht in großem Stil bewirbt. Der Berlin Tourismus Marketing ist von Angeboten wie einem „Hochhausklappwochenende mit Sektfrühstückspicknick im Spreebogen“ oder dergleichen jedenfalls nichts bekannt. Aber eine Chance haben die Hoteliers noch: Am 13. und 14. August wird der östliche Bügel heruntergelassen.

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