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Im Landgericht Berlin startete der Prozess um die Vermittler illegaler Aufenthaltsrechte für Deutschland.

© picture alliance/dpa

Scheinehen für 16.000 Euro: Deutsch-serbische Bande soll illegale Aufenthaltsrechte verschafft haben

Ein Jurist und drei weitere Mitglieder einer Bande sollen illegale Bleiberechte vermittelt haben. Zwei Angeklagte gestehen – der Jurist schweigt.

Die Schleuser nutzten das Heiratsparadies Dänemark als Schlupfloch nach Europa: Gegen mutmaßliche Mitglieder einer deutsch-serbischen Bande hat der Prozess vor dem Landgericht begonnen. Die vier Angeklagten, darunter ein Rechtsanwalt, sollen Nicht-EU-Bürgern illegal Aufenthaltsrechte verschafft haben. Pro Vermittlung eines Bleiberechts in Deutschland habe die Gruppierung zwischen 6.000 und 16.000 Euro kassiert haben, heißt es in der am Montag zu Prozessbeginn verlesenen Anklage.

Es geht um insgesamt 40 Fälle, in denen vor allem Männern aus Pakistan, Nepal und Albanien für Scheinehen gezahlt haben sollen. Knapp 490.000 Euro sind laut Anklage für diese Taten an die Bande geflossen. Im Vorfeld des Prozesses seien weitere Fälle eingestellt worden, heiß es nun. Von mehr als 200 Geschleusten war die Rede, als mehrere Verdächtige im Herbst 2018 festgenommen wurden.

Während zwei der Angeklagten gestanden, hüllte sich der verdächtige Jurist in Schweigen. Mit gefälschten Dokumenten hätten sie Scheinehen organisiert oder fingiert, so Bashkim H., ein 41-jähriger Serbe. Er habe umgesetzt, was nach Auffassung des mitangeklagten Anwalts Norbert D. benötigt worden sei. D. habe mit Fälschungen die Aufenthaltstitel beantragt. Die Angeklagte Katja B. habe am Computer Papiere wie Arbeitsverträge hergestellt - für 100 Euro pro Sunde. Der Prozess geht Mittwoch weiter.

Kerstin Gehrke

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