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Berlin: Schildhorn trifft auf Matterhorn

Die Schweiz feierte sich wieder selbst, ohne das Ex-Botschafterpaar Borer, aber mit fast so vielen Gästen wie letztes Jahr – diesmal an der frischen Luft im Wirtshaus Schildhorn

Abends, als das Matterhorn aus Eis schon längst geschmolzen, das Raclette für 5000 Berliner am Haus der Schweiz Unter den Linden ausgegeben war, also abends, gegen 20 Uhr, zeigte das neue Schweizer Botschafterpaar Werner und Susanna Baumann immer noch keine Müdigkeitserscheinungen. Aber alles der Reihe nach.

Der Schweiztag, mit dem die in Deutschland lebenden Eidgenossen ihren Nationalfeiertag in Berlin feiern, hatte in etwa den gleichen Ablauf wie im Jahr zuvor. Mittags großer Rummel mit kostenlosem Raclette-Essen und einem Eisberg zur Abkühlung, und am Abend dann eine Party für geladene Gäste. Diesmal waren es 1400, und außerdem waren noch rund 100 Journalisten zum Wirtshaus Schildhorn gekommen, um zu sehen, wie sich der neue Botschafter schlägt auf einer Fete, die sein Vorgänger und dessen Frau initiiert hatten. Bei der Inszenierung konnte sich Baumann auf Reto Gaudenzi verlassen, der die Feier schon im letzten Jahr auf die Beine stellte.

Brav bedankt sich Werner Baumann bei Thomas Borer, lässt Shawne Borer-Fielding jedoch unerwähnt. Er kündigt an, keine Festrede auf die gestern 711 Jahre alte Schweiz zu halten, und redet dann doch über die guten Beziehungen, die Schönheit Berlins und des Wallis, dem Kanton, der sich diesmal auf dem Fest präsentieren darf.

Zuvor hatte das Ehepaar Baumann viele Hände zu schütteln. Zum Beispiel die vom amerikanischen Botschafterpaar Daniel R. und Marsha-Ann Coats. Oder begrüßte den israelischen Gesandten Shimon Stein. Und auch die Schauspielerin Isabella Schmid, die in Zürich geboren ist, aber in Berlin lebt. Und sie ist froh, dass es den Schweiztag gibt: „Die Schweizer gelten als kleinkariert und trocken, das sind wir aber nicht.“ Dass Thomas Borer und Shawne Borer-Fielding nicht dabei sind, findet sie schade, „die beiden haben schließlich etwas Glamour in die Schweiz gebracht.“ Jetzt werde das Fest sicherlich wieder seriöser. Aber die Tradition, da ist sie sicher, bleibt: „Jetzt ist das Tor erstmal aufgestoßen.“ oew

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