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Berlin: Schlägerei zwischen Sprayern

Streit zwischen zwei Gruppen

In Lebensgefahr schwebt ein 27-jähriger Graffiti-Sprayer, der von einem 19-Jährigen aus einer verfeindeten Gruppe niedergestochen wurde. Er erlitt unter anderem einen Lungendurchstich. Die beiden sechs und sieben Personen starken Gruppen hatten sich zunächst in der Nacht zu Montag in der U-Bahn, dann im Bahnhof Schlesisches Tor in Kreuzberg und anschließend vor der Station geschlagen. Die eine Gruppe um den 19-jährigen Hauptverdächtigen Marco A. war mit Schaufeln, Knüppeln und Metallstangen auf die zweite Gruppierung losgegangen, deren Mitglieder mit 21 bis 27 Jahren etwas älter sind. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte sich der 19-Jährige von einem noch unbekannten Komplizen ein Messer geben lassen, sich dann ins Getümmel gestürzt und auf den 27-jährigen Christoph B. eingestochen.

Marco A. flüchtete, wurde aber wenig später in der Nähe von Zeugen wiedererkannt und festgenommen. Beide leben in Kreuzberg. Das Messer wurde nahe dem Tatort gefunden. Zuvor hatten die Gruppen in der U-Bahn so randaliert, dass die BVG den Zug aus dem Verkehr ziehen musste. Wie es hieß, sollen sie sich dort zu der Schlägerei verabredet haben. Möglicherweise sei eine übermalte Schmiererei der Anlass gewesen. Christoph B. hat ein Geständnis abgelegt, zum Motiv schwieg er sich jedoch aus. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen versuchten Totschlages. Alle Beteiligten sind der Polizei als Graffiti-Straftäter bekannt.

Der Leiter der vor zehn Jahren gegründeten Sonderkommission gegen Graffiti hatte erst kürzlich auf die stark gestiegene Gewaltbereitschaft in der Szene hingewiesen. „Die verteidigen sich, bis sie ihr Werk vollendet haben“, hatte Marko Moritz dem Tagesspiegel gesagt. Damals hatte ein 17-jähriger Sprayer einen 55-jährigen Passanten auf dem S-Bahnhof Steglitz mit einem Schraubendreher niedergestochen, weil dieser ihn beim Schmieren erwischt hatte.

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