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Berlin: Schlechte Karten für rote Roben auf der Aids-Gala

Wer am Samstagabend rot gewandet zur Reminders-Day-Gala kam, hatte – zumindest was den Ich-will-um-jeden-Preis-auffallen-Faktor anging – schlechte Karten. In roten Abendroben gehüllte Hostessen empfingen die Gäste in der Treptower Arena, durch die sich ein roter Teppich zum VIP-Bereich schlängelte.

Wer am Samstagabend rot gewandet zur Reminders-Day-Gala kam, hatte – zumindest was den Ich-will-um-jeden-Preis-auffallen-Faktor anging – schlechte Karten. In roten Abendroben gehüllte Hostessen empfingen die Gäste in der Treptower Arena, durch die sich ein roter Teppich zum VIP-Bereich schlängelte. Natürlich bekam auch jeder eine rote Schleife in die Hand gedrückt. Diese Anstecknadel, der „Red Ribbon“, gilt weltweit als Symbol für Solidarität mit HIV-infizierten und aidskranken Menschen.

Dass Vergessen ansteckend ist, wollten die Veranstalter mit dieser Benefiz-Gala bei den Gästen in Erinnerung rufen. 20 Millionen Menschen haben sich seit Ausbruch der Epidemie mit dem HI-Virus infiziert. Die stetig ansteigende Zahl der Neuinfizierungen – insbesondere bei jungen Menschen – ist alarmierend. „Kein Kondom ist eindeutig kein Akt der Liebe“, sagte die Schirmherrin Verbraucherschutzministerin Renate Künast (schwarzer Hosenanzug) zur Eröffnung.

Wahlweise in der VIP-Lounge oder in der Veranstaltungshalle führte Schauspielerin Ulrike Folkerts ihre eigenwillig kreierten weißen Hosen mit schwarzen Flicken vor, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gab sich – immer noch braun gebrannt – leger im orange-weiß-karierten Kurzarmhemd. Immer wieder musste er für die Fotografen mit der Initiatorin der Aids-Gala in der Deutschen Oper, Irina Pabst (schwarz- weiß gestreifte Bluse) posieren.

Höhepunkt des Abends sollte eigentlich die Verleihung des „Red Award“, der Preis für besonderes Engagement im Kampf gegen Aids, werden. Doch die diesjährige Preisträgerin, Schauspielerin Judy Winter, konnte nicht kommen. Erkrankt an einer Fischvergiftung weilte sie noch in Portugal. Dafür sprang Winters Sohn Francis (dunkler Anzug) auf die Bühne, um einige Dankesworte seiner Mutter, die sie per E-Mail übermittelt hatte, vorzulesen. Sie appellierte unter anderem daran, dass die Krankheit wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden müsse. Zu Recht, denn zur Gala kamen weit weniger als die im Vorfeld erwarteten 3000 Besucher. tabu

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