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Berlin: Schlechtes Spiel für das Theater des Westens

KOMMENTAR Da hat die Stadt eine traditionsreiche Bühne, intakt und technisch tiptop, und der Senat ist auf dem besten Wege, das Renommee der Bühne zu verspielen. Erst wird der Vertrag mit dem Intendanten Helmut Baumann gekündigt, aus dem Haus eine landeseigene GmbH gemacht und Elmar Ottenthal herangeholt, damit ein profitabler Spielbetrieb entsteht.

KOMMENTAR

Da hat die Stadt eine traditionsreiche Bühne, intakt und technisch tiptop, und der Senat ist auf dem besten Wege, das Renommee der Bühne zu verspielen. Erst wird der Vertrag mit dem Intendanten Helmut Baumann gekündigt, aus dem Haus eine landeseigene GmbH gemacht und Elmar Ottenthal herangeholt, damit ein profitabler Spielbetrieb entsteht. Das hauseigene Orchester ist gekündigt, andere Mitarbeiter sind mit dem „goldenen Handschlag“ verabschiedet worden. Aber der finanzielle Atem ging dem Senat schneller aus, als die GmbH auf die Beine kommen konnte. Kurzerhand hieß die Devise: Ottenthal muss gehen (ebenfalls mit einer saftigen Abfindung) und ein Unternehmer soll die Verantwortung schultern.

Die Entscheidung, das Haus an der Kantstraße zu privatisieren, ist in Anbetracht der finanziellen Lage des Landes verständlich. Nicht verständlich ist, warum der Senat so lange braucht, das Haus einem Unternehmen zu übergeben. Wenn in diesem Jahr keine Entscheidung zu erwarten ist, steht das Renomme auf dem Spiel. Respekt vor der langen Tradition des Hauses? Fehlanzeige! Tourneeproduktionen und Shows, die nur kurze Zeit aufgeführt werden, sind langweilig, flach und schaden dem Image des Theaters des Westens. Und eine Bühne, die dieses Schicksal traf, hat die Stadt bereits: das Schiller-Theater. oew

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