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© THW

Schlosspark Glienicke: Pfeiler der Teufelsbrücke stürzte ein

Die Teufelsbrücke im Wannseer Schlosspark Glienicke ist durch Unterspülung schwer beschädigt worden. Der Senat prüfte bereits eine Sprengung, jetzt soll sie doch rekonstruiert werden.

Am Sonntag alarmierten Spaziergänger die Polizei, weil sich Risse an der 1992 nach ursprünglichem Vorbild wiederhergestellten Brücke zeigten. Wenig später stürzte der zentrale mittlere Pfeiler in sich zusammen. Die Gründung des Mauerwerks soll durch den dortigen künstlichen Bachlauf über die Jahre hinweg unterspült worden sein, die starken Regenfälle der letzten Tage waren dann wohl letzte Auslöser. Gestern sicherte das Technische Hilfswerk (THW) aus Potsdam das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk. Zudem wurde das oberhalb der Brücke liegende Becken vom THW teilweise abgepumpt, damit der Bachlauf nicht mehr gespeist wird, wie Carolin Herrmann vom THW sagte. Nach Angaben der für Baudenkmäler zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung war aus Sicherheitsgründen sogar an eine Sprengung der Brücke gedacht worden. Jetzt geht man davon aus, dass sie rekonstruiert werden kann.

Die Brücke war 1838 nach einem Entwurf des Architekten Ludwig Persius entstanden. In der Tradition des Englischen Landschaftsgartens hatte man sie als künstliche Teilruine konstruiert, mit scheinbar zerborstenem Gemäuer und Knüppelholzergänzungen. Vorbild war die ebenfalls ruinöse Teufelsbrücke oberhalb des Gotthardpasses.

1934 wurde das Parkgelände von der Stadt Berlin erworben. Die Holzteile wurden damals aus Sicherheitsgründen entfernt, das Mauerwerk ergänzt und dadurch „das kleine Bauwerk seines romantischen Charakters“ beraubt, wie schon damals teilweise geklagt wurde. Diese Reparatur der Scheinruine wurde 1992 wieder rückgängig gemacht, samt neuen Knüppelholzergänzungen. ac/Ha

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