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Berlin: Schlüsselerlebnis im Zoo

Direktorenwechsel am Elefantentor: Bernhard Blaszkiewitz folgt Jürgen Lange

Es schüttete wie aus Kannen, als gestern vormittag Zoo-Direktor Jürgen Lange seinem Amtsnachfolger Bernhard Blaszkiewitz vor dem Elefantentor symbolisch einen riesigen Schlüssel für den Zoo überreichte. Das Nass von oben vermochte dabei die sichtlich entspannte Laune der beiden Vertreter der zwei Berliner Tiergärten nicht zu stören. Mit einem festen Händedruck besiegelte der eine seinen Abschied nach bald 30 Jahren von den „Viechern“ im Zoo, der andere seinen Beginn als deren neuer Chef. Mit dem heutigen Tag ist, wie berichtet, Bernhard Blaszkiewitz alleiniger Herr über 23 000 „Viecher“, so nennt er wie Lange liebevoll-ruppig die Tiere in Zoo und Tierpark. „Ich freue mich darauf“, sagte der Neue im Zoo über seine künftige Doppelfunktion und enteilte dann nach Friedrichsfelde, gestern noch der alleinige Arbeitsplatz.

Auch Jürgen Lange zog es nochmals an seinen Schreibtisch – Papierkram wartete auf den scheidenden Zoo-Direktor. Dass der gestern auch seinen 65. Geburtstag hatte, wußten nur Insider. Der promovierte Biologe, ab 1978 Chef im Zoo- Aquarium, machte nie viel Aufhebens um sich. Dass er sein Hobby sozusagen zum Beruf machen konnte, war ihm immer das größte Glück.

Seinen „65.“ wollte er gestern Abend in der australischen Botschaft verbringen, wo er zum Australia Day eingeladen war. Gefeiert hat er schon am vergangenem Sonntag. Da hatte seine malaysische Ehefrau Paramjit Geburtstag – mit der gemeinsamen Feier mit Freunden überließ er ihr sozusagen den Vortritt.

In den Ruhestand tritt Jürgen Lange ab heute auch noch nicht. Als Reiseleiter begleitet er weiterhin Tagesspiegelleser in die Antarktis, und als zoologischer Fachberater hilft er in Südkorea einen Zoo einzurichten und in Nordkorea Zoo-Personal zu schulen. Die größte Arbeit wartet vorerst daheim. „Nur nichts überstürzen“, sagte er gestern augenzwinkernd zu der Frage, wann er aus der Dienstwohnung im Aquarium auszieht. Dort lebt er seit 1980 – da hat sich auf 80 Quadratmeter allerhand angesammelt, was bis März ins neue Heim am Kaiserdamm geschafft werden muss. hema

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