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Berlin: Schmettern gegen die Krise

Werbeleute spielen sich im Club 90 Grad die Bälle zu

„Hey, lasst uns gewinnen, und ihr kriegt einen Kunden von uns“, ruft Olaf Brandenburg von der Agentur „Die Brandenburgs“, als sein Gegner den Tischtennisschläger hebt. Dabei wäre der Bestechungsversuch nicht nötig gewesen: Wie schon bei den letzten Aufschlägen hüpft ihm auch diesmal der Ball gemächlich in hohen Bögen entgegen.

Es war nicht gerade WeltklasseTischtennis, das am Montag bei der ersten „Small-Ball-Challenge“ im Schöneberger Club 90 Grad gespielt wurde, schließlich traten hier Werbeleute gegen Werbeleute an. 24 Agenturen beteiligten sich an dem Spaßwettkampf im Tischtennis und Tischfußball, der von der Krise in der Reklamebranche ablenken sollte. Für den einen Abend ging das Konzept auf: Die Zuschauer johlten und stießen auf jeden Punkt ihrer Firma an: „That’s the way, aha, aha, I like it“, tönte es beispielsweise, wenn die „Brandenburgs“ in Vorlage gingen.

„Statt in Depressionen zu versinken wollen wir zeigen, dass wir da sind, dass wir kreativ sind“, sagte René Heymann von der „Heymann Schnell AG“, der zusammen mit drei Konkurrenten das Treffen organisiert hatte. Wichtig war deshalb auch die Werbekampagne „Be Prepared“, die das Event mit witzigen Plakaten, Anzeigen und Kurzfilmen ankündigte. Doch auch ein Zeichen für die Wirtschaft wollten die Werber geben. „Statt rumzumaulen sollte man Bewegung zeigen. Man kann auch mit wenig Geld gute Sachen auf die Beine stellen“, sagte Heymann.

Die etwa 600 Gäste ließen aber nicht nur die Bälle tanzen. Nach dem Wettkampf legte ein DJ die neuesten Hits auf. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert. Dass das Ball-Turnier nun jedes Jahr stattfinden soll, freute aber vor allem die Sieger des Turniers von der Agentur GKM. Der zweisäulige Siegespokal aus weißem und blauem Marmor-Imitat ist so scheußlich, dass er nicht nur Werbefachleuten die Tränen in die Augen treibt. Aber es ist ja ein Wanderpokal.ase

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