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Berlin: Schmuddelkram auf dem Schul-PC

48-Jähriger Lehrer wegen Besitzes von Kinderpornos verurteilt

Ein Lehrer aus Steglitz ist wegen Besitzes von Kinderpornografie mit sieben Monaten Haft auf Bewährung bestraft worden. Außerdem muss der 48jährige Pädagoge eine Geldbuße von 10 000 Euro zahlen. Vor dem gestrigen Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten hatte sich der Lehrer allerdings gedrückt. Nur sein Anwalt war erschienen. Der Angeklagte Frank S. soll zu Hause in seinem Computer rund 300 Bilddateien mit kinderpornographischen Abbildungen gespeichert haben. Zudem seien über 200 solcher Dateien auf CD-ROMs gefunden worden, hieß es. Der inzwischen suspendierte Lehrer war nach Angaben der Justiz an einer Oberschule für das interne Computersystem zuständig.

Als ein Techniker das System auf Fehler durchsuchte, wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwar keine Kinderpornos, aber immerhin gespeicherter „Schmuddel“ gefunden. In der Wohnung von S. seien dann eindeutig kriminelle Bilddateien entdeckt worden: Bilder von Kindern in „aufreizenden Posen“, Bilder, die den sexuellen Missbrauch von Kindern zeigen oder Großaufnahmen von kindlichen Geschlechtsteilen.

Solche Bilder anzusehen, sei an sittlicher und moralischer Verwerfbarkeit kaum zu überbieten, empörte sich der Richter. Es bestehe der dringende Verdacht, dass ein Beamter das Treueverhältnis zu seinem Dienstherrn missbrauchte und einen Schulcomputer für seine „schmutzigen Phantasien“ benutzt habe. Ein solcher Pädagoge habe im Schuldienst nichts zu suchen. Der Anwalt des nicht erschienenen Angeklagten signalisierte, dass S. den Strafbefehl nicht anfechten werde. „Ich hoffe, ihr Mandant wird das einmalige Friedensangebot verstehen“, beendete der Richter den Termin. K.G.

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