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Berlin: Schnarchen online

Von Jan-Martin Wiarda Es gibt sie, Momente der studentischen Hilflosigkeit. Diese trostlose Leere im Kopf etwa, die sich einstellt in vollen Hörsaal-Reihen, wenn der Professor vorne nicht aufhört vom totalen Differential und zweiter Ableitung zu schwärmen.

Von Jan-Martin Wiarda

Es gibt sie, Momente der studentischen Hilflosigkeit. Diese trostlose Leere im Kopf etwa, die sich einstellt in vollen Hörsaal-Reihen, wenn der Professor vorne nicht aufhört vom totalen Differential und zweiter Ableitung zu schwärmen. Nur ein Wunsch hämmert aus Richtung des Kleinhirns: raus hier! Doch bis zur Tür sind es 30 Knie zum Drüberklettern und 200 Augenpaare, die sich in den Rücken bohren.

Endlich können sie Hoffnung schöpfen, die Opfer der Professorenmacht: Die TU wird, alle Achtung, „Notebook-University“. Ihre Studenten können sich in Campusnähe kabellos einloggen und die Vorlesungen per Webcam verfolgen. Welch reizvolle Vorstellung, auf einer Wiese zu liegen, das Gesicht in die Sonne zu halten, und nebenher erzählt der Professor leise säuselnd etwas über die schrillsten Sinuskurven. Wer wegdämmern will, muss man nur den Ton abdrehen und . . . Nein, jetzt bloß nicht auf falsche Gedanken kommen. Bildung ist eine ernste Angelegenheit. Aber eine Partie Online-Minigolf zwischendurch wird doch drin sein, oder?

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