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Den Swing tanzten für unser Foto Rita Baumann alias "Lovely Rita" und Bernd van Kann von der Tanzschule Walzerlinksgestrickt.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin: SCHÖN LOCKER BLEIBEN: DER SWING

Die Jungs tragen Bundfalte, Hosenträger, zweifarbige Schuhe und Schiebermütze, die Mädchen Tellerrock, Puffärmel-Blüschen und Seidenblume zur Wasserwelle: Swing is back. Andrej Hermlin oder Jerry Jenkins pflegen mit ihren Orchestern den Glenn-Miller-Sound.

Die Jungs tragen Bundfalte, Hosenträger, zweifarbige Schuhe und Schiebermütze, die Mädchen Tellerrock, Puffärmel-Blüschen und Seidenblume zur Wasserwelle: Swing is back. Andrej Hermlin oder Jerry Jenkins pflegen mit ihren Orchestern den Glenn-Miller-Sound. Und Berlin tanzt dazu den Lindy Hop – so heißt der Freestyle-Tanz zur Swing-Musik aus Amerika. Ein Gute-Laune-Tanz, der von vielem etwas hat – Charleston, Steptanz, Jazz – und der selbst Salsa oder Rock ’n Roll-Elemente aufnimmt. In den Zwanzigern ist der Lindy Hop in New Yorks Ballsälen entstanden, eine Erfindung der Schwarzen. Doch im Savoy Ballroom in Harlem tanzten sie ihn alle – auch die Weißen und die Reichen. Frankie Manning war ihr Gott, entwickelte die ersten Hebe- und Akrobatikfiguren, noch ehe Dean Collins den Westcoast-Swing im Hollywood-Style erfand. In den Achtzigern schwappte die Lindy-Hop-Welle nach Europa, erst in den Neunzigern kam sie in Berlin an. Dann aber gewaltig. Das Heer von Lindy-Hoppern ist eine lustige Truppe. Jedes Jahr treffen sich die Tanzfans im schwedischen Dorf Herräng und feiern fünf Wochen Festival. Oder besuchen Swing-Workshops wie den Havel Hop im Mai in Berlin. Typisch für den Swing ist die Verbindung zur Erde, der „Bounce“. Und alle haben sie den Groove, lieben die Musik, die ihren Körper locker macht. Öffnen sich im Swingout, bieten den Parallelschritt im Charleston, pflegen die beherrschbare Drehung, wagen Sprünge wie im Rock ’n Roll. Sie haben Spaß, sie sind gut drauf, und jeder darf mit jedem. „Den Lindy Hop kann jeder lernen und tanzen“, sagt Rita Baumann, alias Lovely Rita, 53 Jahre jung und seit 13 Jahren dabei. Bei ihr kann man den Swing lernen, aber auch in vielen Berliner Tanzschulen. Ein Swing-Terminkalender und Adressen für Fans und Einsteiger finden sich unter unter www. triplestep.de Susanne Leimstoll / Foto: Kitty Kleist-Heinrich

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