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Mahnwache gegen Gewalt gegen Homosexuelle

© ddp

Schöneberg: 500 Menschen protestieren gegen Überfall auf Homosexuellen

Drei Tage nach dem brutalen Überfall auf einen homosexuellen Mann haben am Nollendorfplatz etwa 500 Menschen ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt. An der Mahnwache und dem anschließenden Protestmarsch beteiligte sich auch Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner.

Rund 500 Menschen haben sich am Samstag in Schöneberg an einer vom schwulen Anti-Gewalt-Projekt Maneo initiierten Mahnwache und dem anschließenden Protestmarsch beteiligt. Auch Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) und der FDP-Landesvorsitzende Markus Löning sollen nach Angaben der Organisatoren unter den Demonstrierenden gewesen sein. Die Veranstaltung sei friedlich und ohne Störungen verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Als positives Zeichen wertete Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverbands LSVD die Tatsache, dass sich auch zahlreiche Heterosexuelle an der Protestaktion beteiligten. "Wir brauchen die gesamtgesellschaftliche Unterstützung."

Anlass der Aktion war ein Übergriff, bei dem in der Nacht zum Mittwoch in Schöneberg in der Nähe eines Szenelokals ein 23-jähriger Homosexueller lebensgefährlich verletzt worden war. Fünf Unbekannte hatten das Opfer und dessen 24-jährigen Begleiter auf der Straße angesprochen und sofort auf den jungen Mann eingeschlagen. Ein 21-Jähriger, der helfen wollte, wurde ebenfalls attackiert.

In der Vergangenheit war es in Berlin wiederholt zu Angriffen auf Lesben und Schwule gekommen. Ende Oktober 2008 wurde ein lesbisches Paar in Hellersdorf attackiert. Das im Mai 2008 eingeweihte Mahnmal für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen in Tiergarten wurde mehrfach geschändet, zuletzt Mitte Dezember. (nal/ddp/AFP)

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