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© Simulation: Promo

Schöneberg: Am Gasometer entsteht eine neue Uni

Es gibt weder Räume noch Studenten, doch am Mittwoch wird das "Europäische Energie-Institut" gegründet. Mit dem Bau für die Energie-Hochschule in der Nähe zum Gasometer soll schon 2009 begonnen werden.

Noch werden in der leeren Hülle des Schöneberger Gasometers Filme gedreht und "Events" veranstaltet. Bald schon könnte aus dem Inneren ein gläsernes Bürohaus wachsen. Und in unmittelbarer Nähe ein Hochschulbau für eine neuartige Uni: Noch fehlen die Räume, noch die erhofften rund 500 Studenten, aber zumindest wird die erste private Energie-Hochschule schon heute gegründet.

Nicht weit vom alten Gasometer entfernt, im Rathaus Schöneberg, wird bei einem Festakt im Willy-Brandt-Saal das "Europäische Energie-Institut" (Euref-Institut) als gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Mit dem Bau soll möglichst schon 2009 begonnen werden, erste Studenten könnten zunächst provisorisch in einem alten Backsteingebäude unterrichtet werden. Eine ganze energie-sparsame und "CO2-neutrale" Büro- und Forschungsstadt mit Hotels soll auf dem Gelände rund um den Gasometer entstehen. Der neue Stadtteil an der S-Bahn ist ein 500-Millionen-Projekt, das frühestens 2011 fertig sein könnte. Die Energie-Hochschule, das Euref-Institut, ist als Keimzelle des Viertels gedacht: Es soll die bislang dezentrale Forschungs- und Bildungslandschaft zum Thema Energie in Deutschland und Europa an einem Standort als "Kompetenzzentrum" bündeln. Das ehemalige Gasag-Grundstück mit dem denkmalgeschützten Gasometer ist vom Initiator und Bauinvestor Reinhard Müller als Standort ausgesucht worden - weil es einen "historisch gewachsenen Bezug zu Energiethemen" hat. Mit mehreren Wissenschaftseinrichtungen und Energiefirmen will er zusammenarbeiten. Nach Auskunft des Euref-Sprechers Gerhard Hofmann haben TU und FU ihre Mitarbeit zugesagt, mit dem Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) wurde ein Beratervertrag über die Gründungsarbeiten unterzeichnet. Es gibt unter anderem Kontakte mit der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft. Die Stiftung soll ein Kapital von 200 Millionen Euro haben, die sind noch nicht zusammen. Konkrete Planungen könne man in zwei bis drei Monaten vorlegen, hieß es.

In den letzten Wochen hatte es, wie berichtet, Streit gegeben, weil Bauunternehmer Klaus Groth als Mit-Partner mehr "Kostentransparenz" forderte und den Flughafenstandort Tempelhof ins Gespräch brachte. Er stieg aus dem Projekt aus, ebenso die beratende Bucerius-Education der "Zeit"-Stiftung. C. v. L

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