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Berlin: „Schöpferische Schulen“

Die Resonanz auf unsere Serie „Stark gemacht“ ist groß. Hier einige Auszüge aus den Briefen unserer Leser.

Für Ihre Serie nenne ich mit Nachdruck das Erich-Fried-Gymnasium, das nicht nur mit dem Angebot Deutsch als Zweitsprache, sondern auch mit seinem kulturellen und staatsbürgerlich bildenden Programm besondere Wege geht. Es darf sich inzwischen sogar Modellschule für pädagogische Entwicklung nennen, dennoch bleibt eine bezirkliche Schulverwaltung – trotz aller Interventionen –, die wenig von Wettbewerb und Kreativität hält, dabei, diese Schule zu schließen. Ein Aufschub konnte erreicht werden, die „Wende“ in der Schulaufsicht fehlt.

Ich nenne ferner das Georg-Herwegh-Gymnasium, das mit seinen herausragenden musikalischen Leistungen einen n hat. Seine Schülerinnen und Schüler haben übrigens, als es um Berlin als Parlaments- und Regierungssitz ging, in der Berliner Landesvertretung beim großen Empfang aufgespielt und den zweifelnden Bonnern den überzeugenden Eindruck vermittelt: Berliner Schulen sind schöpferisch, ihr braucht kein Chaos zu fürchten.

Hanna-R. Laurien, Schulsenatorin a.D.

Mit großem Interesse verfolgen wir zur Zeit Ihre Serie über reformfreudige Schulen in Berlin. Unser Anliegen ist es, Sie auf eine ganz besondere Grundschule im Bezirk Lichtenberg aufmerksam zu machen. Seit 1991 wird an der Grundschule im Grünen ein Projekt verwirklicht, das einmalig in Deutschland ist. Im Rahmen eines Modellversuches bietet die Schule zusätzlich zu den regulären Unterrichtsinhalten das Fach Umweltlehre an. Ziel ist es, den Kindern z. B. in Form des „offenen Unterrichts“ ökologische Inhalte auf kindgerechte Art sowie methodische und soziale Kompetenzen (Anleitung zum selbstständigen Lernen, Entwicklung von Teamfähigkeit, Förderung des Sozialverhaltens u.a.m.) zu vermitteln. Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang und gleichzeitig das Aushängeschild unserer Schule ist unser Kinderbauernhof. Der Tierbestand umfasst 150 Groß- und Kleintiere und stellt eine echte überbezirkliche Attraktion dar.

Daneben umfasst die Schule z. B. Einrichtungen wie einen Schulgarten, ein Feuchtbiotop, eine Umweltbibliothek, einen Computerraum mit Internetzugang und Arbeitsgruppen. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das Profil der Schule die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördert, insbesondere hinsichtlich des Selbstvertrauens und Verantwortungsbewusstseins.

Abschließend möchten wir betonen, dass dieses aufwendige Schulprojekt durch ein überdurchschnittliches Engagement der Schulleitung, LehrerInnen, ErzieherInnen und weiteren MitarbeiterInnen an dieser Schule ermöglicht wird.

Heike Platen, Elternvertreterin, Virpi Peter,

Gesamtelternvertreterin, Berlin-Malchow

Seit drei Jahren bin ich Vorsitzender der Gesamtelternvertretung der Grundschule in der Köllnischen Heide. Diese Schule ist eine von zwei Grundschulen in Berlin mit 100-prozentigem Ganztagsbetrieb. Alle Schüler werden in der Zeit von 8 bis 16 Uhr von 50 Lehrern und 40 Erziehern unterrichtet und betreut. Jede Klasse wird von einem Team (Klassenlehrer / Klassenerzieher) geleitet. Für mich als alleinerziehenden, berufstätigen Vater ist dieses Schulangebot hoch willkommen. Meiner Tochter, die die 4. Klasse besucht, steht ein abwechslungsreiches Freizeitangebot zur Verfügung, und sie wird liebevoll betreut. Mittags bekommt sie eine warme Mahlzeit, und wenn ich sie nachmittags abhole, sind die Hausaufgaben erledigt. Auch in den Schulferien bietet die Schule den Schülern ein vielseitiges Programm.

Dr. M. Ohadi, Berlin-Neukölln

Ich gratuliere Ihnen zu ihrem Artikel in der gestrigen Tagesspiegel-Ausgabe. Besonders gefallen hat mir der positive, ermutigende Grundtenor. Ich möchte vorschlagen, auch einmal über die engagierte Arbeit der Pädagogen an den Behindertenschulen zu berichten, über deren individuelles Eingehen auf die Fähigkeiten jedes einzelnen Schülers, die kreative, positive und unterstützende Einstellung, die meines Erachtens vorbildhaft für das „normale“ Schulsystem ist (zeigt sich zum Beispiel, wenn man Zeugnisformulierungen vergleicht), und das besondere bzw. einmalige Projekt an der Schule am Gartenfeld, das die Kinder auffängt, die den Rahmenplan der Lernbehinderten-Schulen nicht schaffen, aber mehr wollen und können, als in „lebenspraktischen Fähigkeiten“ (wie Einkaufen, Butterbrot schmieren) unterrichtet zu werden.

Karin Heckermann-Roesler,

Berlin-Charlottenburg

Wir möchten auf eine Schule hinweisen, die unserer Meinung nach beispielhaft und einzigartig ein besonderes Lernprogramm für Schüler des Hauptschulzweiges anbietet: die Nikolaus-August-Otto-Oberschule, auch „Ottos Lernwerkstatt“ genannt. Diese Schule bietet eine Form des Unterrichts, die die Unterschiede des Leistungsniveaus einzelner Schüler nicht so hervortreten lässt, sondern durch Teamarbeit eine gemeinschaftliche Herangehensweise an Lernstoff unterstützt. Das Zauberwort heißt hier: Projektarbeit. Neben den Hauptfächern wie Deutsch, Mathematik und Englisch wird in den Projekten/Epochen, die sich auch über mehrere Wochen erstrecken können, der Lernstoff aller Fächer „versteckt“. Wir finden, das eine solche Form des Lernens benachteiligten Kindern die Chance gibt, auf ihre Art und Weise Schlüsselqualifikationen für ein späteres Leben in unserer Klassengesellschaft zu erwerben. Corinna Dore und Winfried Rothenberg,

Berlin-Steglitz

Ich möchte Sie auf die Grundschule im Blumenviertel (Prenzlauer Berg/Pankow) aufmerksam machen, in der seit 1995 ein eigenes Konzept mit den Eltern und dem Förderverein entwickelt wurde. Die Schule konnte in diesem Jahr nicht einmal die Hälfte der Aufnahmewünsche berücksichtigen, was bei den jetzigen Schulstandortdiskussionen sehr viel bedeutet, und es ist keine Privatschule!. Zudem ist sei ein gutes Beispiel für das Zusammenwachsen in Europa und Deutschland, einfach durch die angenehme Mischung der Einwohner von Prenzlauer Berg - Luxemburger, Holländer, Schweizer, Amerikaner, Bosnier aus dem Asylbewerberheim und Berliner. Die Schule hat es geschafft, ein attraktives Lernumfeld für die Kinder zu schaffen.

Ines Buschmann,

Förderverein der

Grundschule am Blumenviertel,

Berlin-Prenzlauer Berg

Als Vater einer Abiturientin möchte ich Sie auf das Georg-Forster-Gymnasium in Berlin Lichtenberg aufmerksam machen. Diese Schule ist seit Jahren innovativ in den Bereichen Multimedia und moderne Informationstechnologien, bei der Förderung mathematisch-naturwissenschaftlicher Begabungen und der Vermittlung von Schlüsselkompetenzen für Ausbildung, Studium und Beruf. Ich möchte dabei hervorheben, dass das Forster Gymnasium nicht zu den "privilegierten" Schulen gehört, die sich ihre Schüler praktisch aussuchen können, da sie bereits ab der 5. Klasse beginnen, sondern sich angesichts massiv sinkender Schülerzahlen in den Ostbezirken seine Schüler durch eine gezielte Profilierung auch aus anderen Bezirken heranholen muss.

Werner Carlin,Berlin-Karlshorst

In Ihre vorgenannte Schulserie gehört unbedingt ein Bericht über die Heinrich-von Stephan-Oberschule in Mitte. Seit dem 30.08.99 existiert dieser Modellversuch "Integrierte Haupt- und Realschule" und ich bin überzeugt, dass ich keine bessere Schule für meine Pflegekinder hätte finden können. Turgut war im ersten Durchlauf des Modellversuchs und ist jetzt in der 10. Klasse, Roy ist gerade in die 7. Klasse gekommen.

Brigitte Zunker-Jacob, Berlin

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