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Berlin: Schüsse an der Wohnungstür 64-Jähriger wegen Anschlags auf Nachbarn vor Gericht

Stress hatten die Nachbarn häufiger miteinander. Weil der eine monatelang seine Wohnung renovierte und der andere durch Hämmern keinen Schlaf fand.

Stress hatten die Nachbarn häufiger miteinander. Weil der eine monatelang seine Wohnung renovierte und der andere durch Hämmern keinen Schlaf fand. Immer wieder stellte der 38jährige Mario T. den Mann in der Wohnung unter sich zur Rede. Als nach verbalen Auseinandersetzungen vor vier Monaten die Fäuste flogen, soll Manfred R. aus Rache zur Waffe gegriffen, bei Mario T. geklingelt und fünf Schüsse abgefeuert haben. Zunächst hatte es geheißen, der Streit sei wegen einer zu lauten Klospülung entbrannt. Seit gestern muss sich der 64-jährige R. wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten.

Dass Mario T. die Schüsse an der Wohnungstür in dem Spandauer Mehrfamilienhaus überlebte, grenzt an ein Wunder: Er erlitt zwei Kopfdurchschüsse und einen Steckschuss ins Schlüsselbein. Er liegt noch immer im Krankenhaus. Den Täter konnte er bei dem nächtlichen Anschlag nicht erkennen. Von Nachbarn erfuhren die Ermittler jedoch, dass sich der mehrfach vorbestrafte Ingenieur R. und Mario T. bereits am Nachmittag geprügelt hatten. Als sich der mutmaßliche Täter R. zwanzig Stunden nach den Schüssen bei der Polizei meldete, gab er zu Protokoll: „Ich habe etwa um 22.30 Uhr bei T. geklopft, er schlug sofort mit der Faust zu, geschossen habe ich aber nicht.“ Der Angeklagte wollte „erst einmal schweigen.“ Von der Tatwaffe fehlt jede Spur, Schmauchspuren wurden bei R. nicht gefunden. Dennoch ist der Ankläger sicher: „Es gibt niemanden, der sonst als Täter in Frage kommt." K. G.

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