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Ausgezeichnet. Normalerweise gilt das Klima an der Evangelischen Schule als besonders gut. Foto: Bernd Settnik/dpa

© dpa

Berlin: Schule erhielt Drohanruf zeitgleich zur Preisverleihung

Neuruppin - Eigentlich sollte der gestrige Tag an der Evangelischen Schule in Neuruppin freudig begangen werden, wurde doch der Schule in Berlin der mit 100 000 Euro dotierte Deutsche Schulpreis verliehen und sie damit zur besten Schule Deutschlands gekürt. Zunächst herrschte dort aber am späten Vormittag Aufregung: Ein Anrufer hatte im Schulsekretariat gedroht, Schüler zu erschießen.

Neuruppin - Eigentlich sollte der gestrige Tag an der Evangelischen Schule in Neuruppin freudig begangen werden, wurde doch der Schule in Berlin der mit 100 000 Euro dotierte Deutsche Schulpreis verliehen und sie damit zur besten Schule Deutschlands gekürt. Zunächst herrschte dort aber am späten Vormittag Aufregung: Ein Anrufer hatte im Schulsekretariat gedroht, Schüler zu erschießen. Die Polizei konnte schnell einen 15-jährigen Schüler der neunten Klasse als mutmaßlichen Anrufer identifizieren; die Schule wurde nicht evakuiert. Ob die Drohung im Zusammenhang mit der Preisverleihung stand, war noch nicht klar.

Die Preisverleihung ging derweil in Berlin vonstatten. Das von einer Elterninitiative gegründete Gymnasium mit angegliederter Grundschule sei „in allen Qualitätsbereichen exzellent“, lobte die Fachjury. Neben dem hohen Unterrichtsniveau beeindruckte das allgemeine Schulklima die Jury. Eine Einschätzung, die am gestrigen Tag aufgrund der Drohung unglücklich wirkte.

„Eigentlich sind wir eine stinknormale Schule“, hatte Rektorin Anke Bachmann zuvor gesagt. Das Gymnasium in Neuruppin wurde 1993 von einer Elterninitiative gegründet, 2004 kam die Grundschule dazu, 2009 die Oberschule. 64 Schüler waren es zu Anfang. „Wir wollten den Mut zum Andersdenken pflegen, den Spirit der Wendezeit erhalten“, sagte Bachmann. 1993 sei es allerorts nur um neue Strukturen gegangen. Inhalte seien weniger gefragt gewesen. „Und da haben sich Eltern aus dem christlichen Gesprächskreis zusammengetan und die Schule gegründet“, erinnert sich die Rektorin. Mit viel Engagement seien die Lehrer ins Projekt gegangen. Heute besuchen 982 Mädchen und Jungen aus allen gesellschaftlichen Gruppen die Schule.

Der Schulpreis gilt als wichtigster Bildungswettbewerb und wird von der Robert-Bosch-Stiftung organisiert. Vier weitere Preise in Höhe von je 25 000 Euro erhielten Schulen in Bochum, Bonn, Bremen und in Hamburg. Ex-Bundespräsident Roman Herzog übergab die Preise. Von den 15 nominierten Schulen waren auch zwei aus Berlin dabei, die Grundschule am Barbarossaplatz und die ASIG Berufsfachschule.Tsp/dpa

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