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Schule: Streit um Schulhelfer für Behinderte

Der "Runde Tisch Schulhelfer" ist vom Senat am Dienstag nach der dritten Sitzung beendet worden. Das Elternzentrum Berlin zeigt dafür kein Verständnis.

Der runde Tisch sollte das Verfahren eigentlich beschleunigen – trotzdem schauen viele Eltern behinderter Schulkinder mit Sorge auf das kommende Schuljahr: „Viele Eltern haben erst kurz vor den Ferien erfahren, dass sie im Herbst ohne Schulhelfer dastehen“, sagt Sabine Behringer vom Elternzentrum Berlin. Darüber hätten sie eigentlich schon im Mai informiert werden müssen. Das Elternzentrum vertritt die Interessen von Kindern mit Autismus und anderen tief greifenden Entwicklungsstörungen. Der Verein habe kein Verständnis dafür, dass der Senat den im Januar eingerichteten „Runden Tisch Schulhelfer“ am Dienstag nach der dritten Sitzung für beendet erklärt hat.

Etwas anders sieht das René Faccin vom Landeselternausschuss (LEA). Der runde Tisch sei auf Initiative des LEA eingerichtet worden, um eine neue Verwaltungsvorschrift und deren Umsetzung vorzubereiten. Ursprünglich seien dafür nur zwei Sitzungen anberaumt gewesen. Getroffen hatten sich am runden Tisch Vertreter der Eltern, der Schulen und der Landesbeauftragte für Behinderte sowie Mitarbeiter der Bildungsverwaltung. Das Land Berlin gibt in diesem Jahr 8,3 Millionen Euro für Schulhelfer aus, 2011 dann 8,7 Millionen.

Zu den Verfahrensänderungen gehört, dass über die Schulhelferanträge nun nicht mehr zentral, sondern vor Ort in den Außenstellen entschieden wird. Eine kleine Gruppe der Betroffenen – die Eltern schwerstmehrfachbehinderter Schüler – soll die Anträge nun nicht mehr jährlich stellen müssen. Stattdessen soll ein Antrag für mehrere Jahre gelten.

Faccin warnt davor, das Thema Schulhelfer isoliert zu betrachten: So bräuchten zum Beispiel Kinder mit Diabetes nicht acht Stunden täglich eine derartige Unterstützung. Eigentlich sei „ein ganz anderes Betreuungssystem“ notwendig.

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