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Schule: Auch in der Oberklasse ist weniger mehr

Der C6 hat einen neuen, sparsamen Basisdiesel

Große Autos verbrennen große Mengen Sprit und emittieren entsprechend große Mengen CO2. Das ist beim Citroën C6 nicht anders: Der bringt es in der Spitzenversion HDi V6 mit dem 204 PS leistenden 2,7-Liter-Turbodiesel auf einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Litern auf 100 Kilometer – das entspricht einer CO2-Emission von 230 Gramm pro Kilometer. Für ein Auto dieser Größe mit 1,95 Tonnen Leergewicht zwar ein durchaus akzeptabler Wert – aber seit kurzem kann man einen großen C6 auch mit bedeutend niedrigeren Verbräuchen fahren. Denn die neu eingeführte Basisversion HDi 170, angetrieben von einem 170 PS leistenden 2,2-Liter-Turbodiesel, kommt mit nur 6,6 Litern oder 175 Gramm CO2 pro Kilometer aus – das sind immerhin 24 Prozent oder knapp ein Viertel weniger. Bei den Verbrauchswerten im Stadtzyklus liegt die Ersparnis sogar bei 27,5 Prozent.

Stellt sich die Frage, worauf man als Fahrer eines großen Citroën verzichten muss, um in den Genuss solcher Einsparungen zu kommen. Denn der neue Basismotor mit zwei Zylindern weniger leistet gut 16 Prozent weniger als das Spitzentriebwerk. Tatsächlich liegt das höchste Drehmoment mit 370 Newtonmetern auch 16 Prozent niedriger. Doch für die Fahrpraxis ist das nahezu bedeutungslos. Da der kleinere Motor seinen Höchstwert nämlich schon bei 1500 Umdrehungen pro Minute erreicht, muss man beim Spurt auf Tempo 100, der 10,3 Sekunden dauert, gerade einmal auf eine Sekunde verzichten. Und bei der Höchstgeschwindigkeit? Da sind es 217 Stundenkilometer statt 230.

Wer am Steuer des neuen Basismodells unterwegs ist, ist also fast ebenso schnell am Ziel wie mit dem Spitzenmodell – zum Spartarif. Der einzige Komfort, auf den er verzichten muss, ist die Sechsgang-Automatik: Die sechs Gänge des neuen Basismodells werden von Hand geschaltet. Und kaum ins Gewicht fällt der Verzicht auf zwei Zylinder beim Laufkomfort. Denn Citroën hat den Vierzylinder mit zwei Ausgleichswellen ausgestattet und durch zusätzliche Dämmung dafür gesorgt, dass dessen Charakter der Klasse äquivalent ist. Kurzum – auch der genügsam motorisierte C6 ist ein überzeugendes Oberklasseauto.

Aber nicht nur beim Verbrauch bietet Citroën die Chance, die Umwelt zu entlasten und zugleich viel Geld zu sparen. Denn man hat beim Basismodell außerdem ein wenig der besonders aufwendigen Technik der elektronischen Fahrwerksregelung eingespart, indem man die Bandbreite der Anpassung an die verschiedenen Fahrzustände etwas einschränkte. Verbunden mit dem Verzicht auf einen ausfahrbaren Heckspoiler, die nur drehzahlabhängige und nicht geschwindigkeitsabhängige Regelung der Servolenkung sowie den Einsatz von Rädern mit 17 statt 18 Zoll ist der C6 HDi 170 bei identischer Ausstattung fast 5700 Euro billiger als das Topmodell. Macht in Basisausstattung 41 120 Euro.

Und da soeben von niedrigen Verbrauchswerten die Rede war: Wer den C6 unbedingt als 211 PS leistenden Dreiliter-Benziner fahren möchte, muss beim Verbrauch immerhin 29 Prozent (Durchschnitt: 11,2 Liter) und bei den CO2-Emissionen 11 Prozent (266 g/km) mehr kalkulieren – und das bei Fahrleistungen, die in etwa denen des großen Diesels entsprechen. Ein anschauliches Beispiel dafür, wie sparsam heute moderne Selbstzünder sind. Zumal im konkreten Fall beide Motoren mit Dieselpartikelfilter ausgestattet sind. ivd

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